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JD.com siegt im Antimonopol-Prozess gegen Alibaba

Logo des chinesischen Internetkonzerns JD.com auf einem Gebäude
Foto: JD.com

In einem bemerkenswerten Rechtsfall in der chinesischen E-Commerce-Branche hat JD.com einen Antimonopol-Prozess gegen seinen Rivalen Alibaba gewonnen. Laut Reuters hat das Hohe Gericht in Peking Alibaba zu einer Geldstrafe von 1 Milliarde Yuan (umgerechnet etwa 140,68 Millionen US-Dollar) wegen monopolistischer Praktiken verurteilt. Diese Entscheidung markiert einen signifikanten Moment in Chinas Umgang mit Marktdominanz.

Die Richter befanden, dass die Alibaba-Unternehmen Alibaba Group Holding Limited sowie Zhejiang Tmall Network Co und Zhejiang Tmall Technology Co ihre Marktdominanz missbraucht und die sogenannte „Wähle-einen-aus-zwei“-Praxis angewendet hatten, die JD.com erheblich schädigte. Laut einer Veröffentlichung auf JD.coms offiziellem WeChat-Account verursachte diese Praxis einen erheblichen Schaden für JD.com.

Die „Wähle-einen-aus-zwei“-Praxis, bei der Marken und Händler vor die Wahl gestellt wurden, entweder exklusiv auf einer der beiden Plattformen zu verkaufen, war ein zentraler Streitpunkt zwischen den beiden E-Commerce-Giganten. Dieser Ansatz wurde von beiden Unternehmen kritisiert und führte zu einer Verschärfung der Wettbewerbssituation auf dem chinesischen Online-Markt.

Die Entscheidung des Gerichts wird als Meilenstein in der Durchsetzung von Marktfairness und Wettbewerbsordnung gesehen und unterstreicht die Bedeutung der Rechtsstaatlichkeit in der Regulierung monopolistischer Praktiken. JD.com bezeichnete das Urteil als „nicht nur eine faire Entscheidung für JDs Widerstand gegen das Monopol, sondern auch als wegweisenden Moment“.

Alibaba, das bereits 2021 von chinesischen Regulierungsbehörden mit einer Rekordstrafe von 2,75 Milliarden Dollar belegt wurde, erkannte das Urteil an und äußerte Respekt vor der Entscheidung des Gerichts.

Dieser Fall unterstreicht die wachsende Härte der chinesischen Regulierungsbehörden gegenüber monopolistischem Verhalten und könnte weitreichende Folgen für den Wettbewerb und die Geschäftspraktiken im chinesischen E-Commerce-Markt haben.

Informationen zu JD und Alibaba:

JD.com Inc., gegründet 1998 als JD Multimedia von Richard Liu, ist eines der führenden chinesischen Internetunternehmen, das die gleichnamige Online-Handelsplattform JD.com betreibt. Der Firmenname leitet sich von Liu’s damaliger Freundin „Jing“ und seinem eigenen Spitznamen „Dong“ ab. Ursprünglich als Ladengeschäft in Peking gestartet, zwang der Ausbruch der SARS-Epidemie Liu, das Geschäft online zu verlagern, was 2004 zur Entstehung von JD.com führte. Anfangs fokussierte sich das Unternehmen auf Elektronik, bevor es 2008 sein Angebot erweiterte und 2010 einen Onlinemarktplatz eröffnete. JD.com ging eine strategische Partnerschaft mit Walmart ein und begann 2016, Waren in ländlichen Gebieten per Drohnen zu liefern. 2017 investierte JD.com in die Luxus-Online-Plattform Farfetch und eröffnete Toplife, einen Online-Shop für Luxusmarken. JD.com hat in China über 500 Warenhäuser und Logistikzentren und beschäftigte 2018 etwa 65.000 Auslieferer. Das Unternehmen betreibt auch ein Logistikzentrum in Frankreich und ist Mitglied der American Apparel & Footwear Association​​​​.

Die Alibaba Group, gegründet 1999 von dem ehemaligen Englischlehrer Jack Ma, ist eine chinesische IT-Firmengruppe mit Sitz in Hangzhou. Sie betreibt unter anderem die B2B-Plattform Alibaba.com und das Online-Auktionshaus Taobao. 2003 eröffnete Alibaba das Online-Auktionshaus Taobao, und im Jahr 2007 erfolgte der Börsengang der Gruppe. Von 2007 bis 2018 wuchs die Zahl der Mitarbeiter von 4.400 auf rund 66.500. Im Jahr 2017 erreichte der Umsatz der von Alibaba betriebenen chinesischen Einzelhandelsplattformen über 4,8 Billionen Renminbi (circa 768 Milliarden Euro). Die Unternehmensgruppe, die in den Forbes Global 2000 als eines der weltgrößten Unternehmen geführt wird, belegt 2022 Platz 33 mit einem geschätzten Börsenwert von etwa 250 Milliarden US-Dollar. Die Gruppe umfasst verschiedene Tochterfirmen, die ein breites Spektrum von Dienstleistungen abdecken, von Online-Handel über Finanzdienstleistungen bis hin zu Cloud-Computing und Logistik​​​​​​​​​​.

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