Im dritten Quartal 2023 begegnete Kering, eines der großen globalen Luxusgüterunternehmen (u.a. Gucci), einer herausfordernden Marktsituation, die sich in einem Umsatzrückgang von 13 Prozent (9 Prozent bereinigt) auf 4,5 Milliarden Euro manifestierte. Dieser Rückgang, verglichen mit dem entsprechenden Vorjahresquartal, spiegelt sowohl die makroökonomischen Herausforderungen und gesunkene Nachfrage bei Luxus-Mode als auch die bewussten strategischen Entscheidungen des Unternehmens wider, um seine Marken und deren Vertriebsnetzwerk weiter zu erhöhen.
Die Detailanalyse des Quartalsberichts zeigt die unterschiedlichen Performance-Niveaus der verschiedenen Marken unter dem Dach von Kering. Gucci, eine der Haupttreiber des Konzerns, verzeichnete einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 14 Prozent entspricht. Der Umsatz im direkt betriebenen Einzelhandelsnetzwerk sank um 7 Prozent, während der Großhandelsumsatz um 17 Prozent zurückging. Dennoch bleibt Gucci mit seiner kreativen Ausrichtung und den neu eingeführten Kollektionen in der Spur, um seine Position im Luxussegment zu behaupten.
Yves Saint Laurent (YSL) verzeichnete einen Umsatzrückgang von 16 Prozent auf 768 Millionen Euro im dritten Quartal. Trotz einer negativen Performance im Großhandel von 38 Prozent blieb die Marke in ihrem direkt betriebenen Einzelhandelsnetzwerk relativ stabil mit einem Rückgang von nur 4 Prozent. Dies zeigt die Stärke der Marke in einem herausfordernden Marktumfeld.
Bottega Veneta hingegen erlebte einen Umsatzrückgang von 13 Prozent auf 381 Millionen Euro. Trotz des allgemeinen Rückgangs war die Marke in der Lage, den Umsatz im direkt betriebenen Einzelhandelsnetzwerk nahezu stabil zu halten, mit einem leichten Rückgang von 2 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen die anhaltende Attraktivität und Exklusivität der Marke, unterstützt durch positive Reaktionen auf die Sommer 2024 Show.
Die Kategorie „Andere Häuser“ von Kering, zu der Marken wie Balenciaga, Alexander McQueen und Boucheron gehören, verzeichnete einen Umsatzrückgang von 19 Prozent auf 805 Millionen Euro. Trotz der gemischten Performance zeigt sich bei einigen Marken wie Boucheron und Brioni eine positive Dynamik, was auf die robuste Positionierung und das Produktangebot dieser Marken hindeutet.
Ein besonderes Highlight des Quartalsberichts ist die Performance von Kering Eyewear, die einen Umsatzanstieg von 34 Prozent auf 331 Millionen Euro verzeichnete. Dieses Wachstum wurde hauptsächlich durch den Verkauf von optischen Fassungen angetrieben, nachdem im ersten Halbjahr bereits sehr starke Verkäufe von Sonnenbrillen verzeichnet wurden.
Die strategische Neuausrichtung von Kering zeigte sich auch in der kürzlich abgeschlossenen Übernahme von Creed, einer der weltweit angesehensten High-Fragrance-Häuser, welche die Ambitionen des Konzerns im Beauty-Segment auf die nächste Stufe heben soll.
François-Henri Pinault, Chairman und CEO von Kering, betonte die Bedeutung der im Juli eingeführten organisatorischen Veränderungen, um die Vertriebsstrategie zu straffen und dadurch die Steuerung der Markenhäuser in der aktuellen Marktsituation zu stärken und die Positionen und den Einfluss des Konzerns zurückzugewinnen.
Quelle: Kering