Picnic, der niederländische Online-Supermarkt, hat im vergangenen Jahr einen beeindruckenden Umsatzsprung von 40 % verzeichnet und erreichte somit einen Umsatz von insgesamt 1,25 Milliarden Euro. Dieser Erfolg spiegelt sich nicht nur auf dem Heimatmarkt, sondern auch in der internationalen Expansion, insbesondere in Frankreich und Deutschland, wider. In Städten wie Hamburg, Berlin und Paris hat Picnic neue Distributionszentren und Stadthubs eröffnet, die bereits nach kurzer Zeit beachtliche Umsätze generieren. Besonders in Hamburg, wo innerhalb von nur sechs Monaten 40 Millionen Euro Umsatz erzielt wurden, zeigt sich das rasante Wachstum.
Die Strategie von Picnic, ähnlich dem früheren Vorgehen in den Niederlanden, fokussiert sich klar auf den schrittweisen Ausbau der Lebensmittellieferungen, anstatt schneller und radikaler Expansion, wie Retail Detail berichtet. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg und die Rentabilität des Unternehmens ist die Investition in Robotisierung und automatisierte Fulfillment-Zentren, wie das neu errichtete Zentrum in Oberhausen, Deutschland.
Zur Finanzierung dieser Expansion hat Picnic weitere 355 Millionen Euro von bestehenden Aktionären, darunter die Edeka-Gruppe, der Bill & Melinda Gates Foundation Trust sowie namhafte niederländische Familienunternehmen, aufgebracht. Diese Finanzierungsrunde unterstreicht die langfristige Strategie und das Vertrauen der Aktionäre in das Potenzial von Picnic.
Trotz eines Verlusts von fast 209 Millionen Euro im Jahr 2022 bei einem Umsatz von 918,3 Millionen Euro, bedingt durch hohe Investitionen und leicht rückläufige Nachfrage, zeigt sich für 2023 eine relative Verbesserung. Laut CEO Michiel Muller sind die Operationen in reifen Märkten, in denen Picnic seit mehr als zwei Jahren präsent ist und robotisierte Distributionszentren nutzt, bereits profitabel. Dies deutet auf eine erfolgreiche Zukunftsstrategie hin.
Die bemerkenswerte Entwicklung von Picnic seit seiner Gründung im Jahr 2015, einschließlich der jüngsten Finanzierungsrunde und der Expansion in neue Märkte, stellt sicher eine Art Meilenstein in der Geschichte des Online-Lebensmittelhandels dar. Auf den deutschen Markt bezogen, vor alle, auch weil Wettbewerber wie Aldi Süd keine Expansionspläne von Lieferdiensten planen und allgemeine im Quick-Commerce-Sektor eher eine Konsolidierung stattfindet.