VF Corporation, der Streetwear-Megakonzern hinter Marken wie Supreme, The North Face, Vans und Timberland, verzeichnete im abgelaufenen Quartal einen Verlust und blieb hinter den Umsatzprognosen der Analysten zurück. Für das gesamte Geschäftsjahr, das im März endete, betrug der Konzernumsatz 10,45 Milliarden US-Dollar (9,64 Milliarden Euro), was einem Rückgang von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. VF hatte bereits im Oktober seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 zurückgezogen und keine Vorhersage für Gewinn und Umsatz für das Geschäftsjahr 2025 gemacht.
Die Umsätze der größten Marke Vans, die etwa 32 Prozent des Gesamtumsatzes von VF im Jahr 2023 ausmachten, sanken um enorme 26 Prozent aufgrund von Lagerbereinigungsmaßnahmen im Großhandel. In den Amerikas, dem größten Markt und Heimatmarkt des Unternehmens, gingen die Umsätze um 22 Prozent zurück. Einzig The North Face machte im VF Corporation Markenportfolio mit +2% ein leichtes Umsatzplus.
Während der operative Gewinn im Vorjahr bereits deutlich zurückging, verzeichnete VF Corporation in diesem Geschäftsjahr einen Verlust von 34,1 Millionen US-Dollar. Der ausgewiesene Nettoverlust belief sich auf 968,9 Millionen US-Dollar, nachdem im Vorjahr noch ein Nettogewinn von über 100 Millionen US-Dollar erzielt worden war.
CEO Bracken Darrell zeigte sich dennoch optimistisch: „Im 4. Quartal haben wir Fortschritte bei der Umsetzung unseres Transformationsprogramms Reinvent gemacht. Wir schlossen das Geschäftsjahr mit einem weiteren Bestandsabbau ab, der uns half, einen operativen Cashflow von 1 Milliarde US-Dollar und einen freien Cashflow von über 800 Millionen US-Dollar zu erzielen und damit unsere Prognose zu übertreffen. Für das Geschäftsjahr 2025 setzen wir unsere Turnaround-Pläne fort.“
Das in Denver ansässige Unternehmen benannte zudem Paul Vogel, den ehemaligen CFO von Spotify, als neuen Finanzchef, der ab dem 8. Juli Matt Puckett ablösen wird, der im Februar seinen Rücktritt angekündigt hatte.
VF Corporation darf durchaus als Gesamtbarometer der Street- und Sportswearlandschaft verstanden werden, in dem – bis auf wenige Ausnahmen – vielerorts Umsatzrückgänge verzeichnet werrden. Dementsprechend reagierten auch die Anleger: Die Aktien des Unternehmens, die in diesem Jahr bereits um fast 35% Prozent gefallen sind, sanken nach Veröffentlichung der Finanzergebnisse nachbörslichen Handel um weitere 8 Prozent.