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UK-Justizskandal: Tausende Postmitarbeiter aufgrund Softwarefehler verurteilt

Mehrere Symbole zu Gesetz und Recht
Foto: Succo / Pixabay

Fujitsu, eines der führenden japanisches IT-Unternehmen, steht im Mittelpunkt eines großen Justizskandals im Vereinigten Königreich, der auf Fehler in der Buchhaltungssoftware Horizon zurückzuführen ist. Das Unternehmen hat sich offiziell für die Fehlfunktionen entschuldigt, die zu falschen Anschuldigungen und der Verurteilung von Tausenden von Postmitarbeitern zwischen 1999 und 2015 führten. Die betroffenen Mitarbeiter wurden aufgrund eines Bugs fälschlicherweise beschuldigt, Gelder veruntreut zu haben​​.

Das Softwareproblem führte zu scheinbaren Differenzen in den Abrechnungen, was die Postangestellten ungerechtfertigterweise in den Mittelpunkt strafrechtlicher Ermittlungen stellte. Erst viele Jahre später, nach intensiven juristischen Auseinandersetzungen und öffentlichem Druck, erkannte man, dass die Software und nicht die Postangestellten für die Diskrepanzen verantwortlich war. Die Software Horizon wurde 1999 eingeführt und sollte die Umsätze von über 10.000 Zweigstellen elektronisch abwickeln.

Paul Patterson, der europäische Direktor von Fujitsu, drückte in einer Anhörung vor dem Parlament sein Bedauern aus und betonte, dass das Unternehmen eine „moralische Verpflichtung“ habe, zur Entschädigung der Betroffenen beizutragen, wie ITV berichtet. Fujitsu hat seit der Beendigung der strafrechtlichen Verfolgungen aufgrund der Softwarefehler fast 200 Regierungsaufträge erhalten und ist weiterhin einer der „Strategischen Lieferanten“ der britischen Regierung​​.

Die Regierung hat sich verpflichtet, alle Verurteilungen einseitig aufzuheben und eine Entschädigung von £600.000 pro Kopf vorzusehen. Bisher wurden fast £150 Millionen an über 2.500 Opfer des Skandals gezahlt. Es besteht jedoch die Erwartung, dass Fujitsu einen Teil dieser Auszahlungen übernimmt, falls das Unternehmen in einer weiteren Rechtssprechung für schuldig befunden wird​​.

Die Entschuldigung von Fujitsu und die Zusicherung, zur Entschädigung beizutragen, kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Öffentlichkeit und die Regierung eine lückenlose Aufklärung des Skandals und eine angemessene Wiedergutmachung für die Opfer fordern. Der Skandal hat das Vertrauen in die Post, das Justizsystem und die beteiligten Technologieunternehmen stark erschüttert. Die vollständige Aufarbeitung des Falls und die Entschädigung der Betroffenen sind wesentliche Schritte auf dem langen Weg zur Wiederherstellung dieses Vertrauens und zur Heilung der Wunden, die dieser Skandal verursacht hat.

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