Die OTTO-Tochter Bonprix hat zum zweiten Mal in Folge einen starken Umsatzrückgang verzeichnet. Im Geschäftsjahr 2023/24 sank der Umsatz um 14 Prozent auf 1,52 Milliarden Euro, nachdem bereits im Vorjahr ein Rückgang von neun Prozent zu beklagen war. Dieser Trend wird vor allem auf die Konsumzurückhaltung bei kommerzieller Mode und den Schwierigkeiten in vielen internationalen Märkten zurückgeführt. Trotz der herausfordernden makroökonomischen Rahmenbedingungen konnte zumindest im deutschen Heimatmarkt der Umsatz mit minus 1% (fast) gehalten werden.
Inmitten dieser finanziellen Herausforderungen tauscht das Unternehmen die Unternehmensspitze aus und will sich „strategisch weiterentwickeln“ und die Marke international stärken. Der Fokus von Bonprix liegt eigenen Aussagen nach auf der strategischen Digitalisierung, der Zentralisierung von Prozessen und einer umfassenden Digitalisierung der Wertschöpfungskette. Ein Highlight dieser Strategie soll die Einführung eines rein virtuellen 3D-Produktdesigns sein, das die Notwendigkeit physischer Produktsamples fast vollständig eliminieren soll.
Für das neu beginnende Geschäftsjahr erwartet das Modeunternehmen weiterhin ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld, übt sich jedoch in Zweckoptimismus. Bonprix sieht mittelfristig eine Verbesserung der konjunkturellen Bedingungen und eine steigende Kaufbereitschaft im Textilsektor voraus. Die Marktforschung deute auf ein wachsendes Modeinteresse bei der weiblichen Kernzielgruppe hin, so Bonprix, dass sich bald in einer gesteigerten Kauffrequenz niederschlagen wird.