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BigBrotherAward 2024: Temu und Shein im Verbraucherschutz kritisiert

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Die Apps Temu und Shein auf einem Smartphone dargestellt
Foto: Shutterstock / Ascannio
Temu und Shein erhalten den BigBrotherAward 2024 im Bereich Verbraucherschutz. Die Plattformen werden für intransparente Datenschutzbestimmungen und aggressive Verkaufspraktiken kritisiert, die Nutzerrechte massiv einschränken.
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Der BigBrotherAward, der seit 20 Jahren Datensünder in Wirtschaft und Politik auszeichnet, vergeben dieses Jahr in der Kategorie „Verbraucherschutz“ einen Award an die Handelsplattformen Temu und Shein. Die beiden Unternehmen werden für ihre problematischen Datenschutzrichtlinien und Allgemeinen Geschäftsbedingungen kritisiert, die Verbraucherschutz und Transparenz stark einschränken. Der Datenschutzexperte Prof. Dr. Peter Wedde, der die Laudatio hielt, hob hervor, dass die Anbieter durch ihre Nutzungsbedingungen die Rechte von Kunden und Nutzern massiv beschneiden.

Besonders bemerkenswert sei das aggressive Marketing beider Plattformen, das unter anderem sogenannte „Dark Patterns“ nutzt – also Gestaltungselemente, die Kunden zu Käufen drängen sollen. So findet man auf den Websites der beiden Anbieter oft Hinweise wie „Nur noch wenige Exemplare verfügbar!“, um künstlich Kaufdruck zu erzeugen.

Ein weiteres zentrales Thema der Kritik ist der Datenschutz. Beide Plattformen stellen Nutzern umfangreiche, teils unverständliche Datenschutzbestimmungen zur Verfügung, die den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nicht entsprechen. Nutzer müssen sich durch lange und komplizierte Texte arbeiten, um herauszufinden, was mit ihren Daten geschieht. Insbesondere erschweren unklare Formulierungen und widersprüchliche Passagen das Verständnis für den Nutzer.

Ein besonders problematischer Punkt ist der Umgang mit Kundendaten im Kontext des chinesischen Rechts. Die Datenschutzvorschriften in China erlauben es staatlichen Stellen, weitreichenden Zugriff auf Daten von Unternehmen zu nehmen, die in China ansässig sind – auch auf Daten von Kunden aus Europa. Weder Shein noch Temu machen Angaben dazu, wie sie den Schutz dieser Daten gewährleisten, was einen Verstoß gegen die DSGVO darstellt.

Ein weiteres Ärgernis sind die Einwilligungsfenster auf den Websites beider Plattformen, die beim erstmaligen Besuch erscheinen und Nutzern suggerieren, sie könnten der Datenverarbeitung widersprechen. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen steht jedoch, dass die Nutzung der Website automatisch als Zustimmung zur Datenverarbeitung gewertet wird – ein deutlicher Widerspruch zur vermeintlichen Einwilligungsmöglichkeit.

Im Hinblick auf die Marktplatzpolitik verweist Shein darauf, dass Kunden beim Bestellen in China zu Importeuren werden, was unter Umständen Zollgebühren und Steuerzahlungen nach sich ziehen kann. Für den Fall, dass Fälschungen bestellt werden, könnten Käufer sogar rechtliche Konsequenzen erwarten.

Der internationale BigBrotherAward gilt als „Datenschutz-Negativpreis“ und wird in Deutschland von der Initiative Digital Courage sowie dem Chaos Computer Club und dem Verein Deutsche Vereinigung für Datenschutz ausgerichtet.

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