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Deutschland in der Rezession: BIP um 0,3 % gesunken

Deutschland-Flagge mit abnehmender Kurve als Symbol für Rezession 2023 in Deutschland
Foto: Natanael Ginting / Shutterstock

Das Bruttoinlandsprodukt sank laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2023 preisbereinigt um 0,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Nach einem Plus mit 1,8 % in 2022 haben anhaltende globale Krisen und deren Auswirkungen der deutschen Wirtschaft stark zugesetzt und diese im vergangenen Jahr schrumpfen lassen. Deutschland rutscht damit offiziell in eine Rezession.

Der private Konsum sank preisbereinigt um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was durch eine Inflationsrate beeinflusst wurde, die nach vorläufigen Daten im Jahresdurchschnitt bei 5,9 Prozent lag. Dieser Wert ist fast der höchste seit der deutschen Wiedervereinigung und folgt auf eine Teuerungsrate von 6,9 Prozent im Jahr 2022.

Bruttowertschöpfung 2023 in Deutschland ausgewählter Branchen in einem Schaubild

Zusammenfassung:

  1. Sektorale Entwicklungen: Während das produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) einen deutlichen Rückgang verzeichnete (insgesamt um 20 %), zeigten einige Dienstleistungsbereiche Wachstum. Besonders der Bereich Information und Kommunikation wuchs stark mit einem Zuwachs von 26 %.
  2. Handel, Verkehr und Gastgewerbe: In diesen Bereichen gab es einen Rückgang der preisbereinigten Bruttowertschöpfung um 10 %.
  3. Konsumausgaben und Investitionen: Die privaten Konsumausgaben sanken um 0,8 %, während staatliche Konsumausgaben um 1,7 % zurückgingen. Es gab jedoch einen Anstieg in den Ausrüstungsinvestitionen um 30 %.
  4. Außenhandel: Es gab einen Rückgang im Handel mit dem Ausland, wobei die Importe um 30 % und die Exporte um 18 % sanken.
  5. Arbeitsmarkt: Trotz des wirtschaftlichen Rückgangs blieb der Arbeitsmarkt robust. Die Anzahl der Erwerbstätigen stieg um 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die Europäische Zentralbank reagierte auf die Inflation mit dem höchsten Zinsniveau ihrer Geschichte, was besonders die Baubranche traf. Viele potenzielle Hausbesitzer mussten aufgrund hoher Finanzierungskosten ihre Pläne aufgeben. Zusätzlich litt der Exportsektor unter der schwachen globalen Konjunktur und politischen Unsicherheiten, einschließlich des Krieges in der Ukraine und der haushaltspolitischen Situation in Deutschland.

Einige Ökonomen schließen sogar einen weiteren Rückgang des BIP nicht aus. Als eine der Hauptursachen hierfür wird die Schuldenbremse angesehen, die laut dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung wichtige Investitionen in Bereichen wie Klimaschutz und Infrastruktur erschwert. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15. November verpflichtet die Ampelkoalition zu Sparmaßnahmen und beschränkt damit den finanziellen Spielraum.

Im Jahr 2023 hat Deutschland eine Reduzierung seines staatlichen Haushaltsdefizits verzeichnet, trotz erhöhter Zinsausgaben und kostspieliger Maßnahmen zur Energieunterstützung. Die Gesamtausgaben von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherungsträgern übertrafen die Einnahmen um 82,7 Milliarden Euro, eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 14 Milliarden Euro. Diese Entwicklung wurde vom Statistischen Bundesamt in einer ersten Schätzung am Montag bekannt gegeben. Hauptfaktoren hierfür waren der Wegfall der meisten Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, wie beispielsweise für Tests und Impfstoffe, trotz weiterhin signifikanter Ausgaben für die Gas- und Strompreisbremse.

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