Esprit sieht sich Recherchen der Rheinischen Post nach mit der Schließung von rund 40 Filialen in Deutschland konfrontiert. Diese Entwicklung, angestoßen durch die Entscheidung des Franchise-Partners PTH Group, markiert einen signifikanten Einschnitt für das Unternehmen. Die PTH Group, die bislang für den Betrieb zahlreicher Esprit-Filialen verantwortlich war, hat beschlossen, ihre Strategie zu ändern und die Stores unter dem neuen Namen „Catches“ mit einem völlig anderen Sortiment neu zu eröffnen. Dieser Schritt, der bereits in Düsseldorf umgesetzt wurde, ersetzt Esprit-Produkte durch Kollektionen anderer Marken.
Die Umwandlung von Esprit-Standorten zu Catches weist auf tiefgreifende Veränderungen im Verbraucherverhalten und im Einzelhandel hin. Die Schließungen betreffen vornehmlich Geschäfte, die bislang von der PTH Group geführt wurden, einem Unternehmen, das auch Marken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger in seinem Portfolio führt.
In den Filialen von Catches werden zukünftig keine Artikel von Esprit mehr zu finden sein. An deren Stelle treten vielmehr Kollektionen anderer renommierter Marken wie Street One, Cecil und Opus. Gemäß der Darstellung auf der Webseite der PTH Group, dem Unternehmen hinter Catches, zielt das Konzept darauf ab, Mode anzubieten, die individuellen Stil betont und Kundinnen und Kunden dabei unterstützt, aktuelle Modetrends mitzugehen. Die Auswahl in den Geschäften wird mit großer Sorgfalt getroffen, sodass für jede:n etwas Passendes dabei ist, sei es ein schlichtes, elegantes Basic oder ein auffälliges Trendteil. Das Team von Modeexperten bei Catches steht stets bereit, um Kundinnen und Kunden bei der Entdeckung neuer Stücke zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihren persönlichen Stil zu verfeinern.
Diese Nachricht kommt zu einer Zeit, in der der Einzelhandel insgesamt durch digitale Transformationen und veränderte Verbraucherpräferenzen herausgefordert wird. Die PTH Group nutzt die bestehenden Verkaufsflächen nun für ein neues Konzept, das möglicherweise besser auf die aktuellen Marktanforderungen abgestimmt ist. Die Esprit-Filialen, die umgestaltet werden, finden sich an strategisch wichtigen Standorten wie Hauptbahnhöfen und Einkaufszentren in ganz Deutschland.
Parallel zur Situation in Deutschland sieht sich Esprit auch in der Schweiz mit herausfordernden Veränderungen konfrontiert. Der Schweizer Zweig der Bekleidungskette hatte Anfang der Woche Insolvenz angemeldet, was zur Schließung aller 23 Filialen im Land führt, wie SRF berichtet. Trotz dieser Entwicklung bleibt Esprit in der Schweiz präsent: Die Marke und ihre Kollektionen werden weiterhin über ein Netz von Franchise-Stores und Kleiderläden, die verschiedene Marken führen, sowie online angeboten. Die Schließung betrifft etwa 150 Angestellte in Voll- und Teilzeitpositionen.
Esprit Switzerland Retail führte die Entscheidung zur Schließung auf eine Kombination aus globalen wirtschaftlichen Entwicklungen, einem Anstieg der Energie- und Logistikkosten, negativer Konsumentenstimmung und hohen Mietforderungen für die Filialen zurück.