Die Modekette Sør, betrieben von der Bonavest GmbH aus Mönchengladbach, steht erneut vor finanziellen Herausforderungen. Das Unternehmen hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, getrieben durch die Kombination aus sinkender Kaufkraft, rückläufigen Kundenfrequenzen sowie steigenden Mieten und Kosten in Bereichen wie Energie, Logistik und Personal. Mit mehr als 20 Filialen und einem Onlineshop sieht sich Sør mit dem Druck konfrontiert, eine nachhaltige Restrukturierung vorzunehmen.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Sør finanzielle Schwierigkeiten erlebt. Vor der Pandemie bereits einmal in Insolvenz gegangen, wurde das Unternehmen 2021 durch die Bonavest GmbH, hinter der van Laack-Chef Christian von Daniels steht, gerettet. Trotz eines Umsatzanstiegs im Geschäftsjahr 2022/23 konnten die gestiegenen Kosten nicht vollständig ausgeglichen werden.
SØR positioniert sich im Bereich der Premium- und Luxus-Einstiegsmoden für Damen und Herren. Die bereits 1956 gegründete Modekette betreibt insgesamt 24 stationäre Geschäften, darunter Standorte auf den Inseln Norderney und Sylt sowie in Großstädten wie Hamburg, Hannover und Berlin, und einem Online-Shop. Das Insolvenzgeld der Arbeitsagentur sichert nun vorerst die Gehälter der rund 100 Mitarbeitenden.
Unter der Führung des Sanierungsexperten Frank Kreuznacht und dem vorläufigen Sachwalter Sebastian Henneke wird nun ein Sanierungsplan erarbeitet, wie unter anderem Fashionunited berichtet. Ziel ist es, das Verfahren bis zum Sommer abzuschließen und den Geschäftsbetrieb ohne Filialschließungen fortzuführen. Das Unternehmen strebt mit der Eigenverwaltung eine nachhaltige und erfolgreiche Sanierung an. Oliver Lübbenjans, der Geschäftsführer, zeigt sich optimistisch und betont die Bedeutung von Innovation und Kundentreue sowie die Neuausrichtung der Marke.