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PDD-Gründer Colin Huang verliert 14 Milliarden Dollar in Börsenkrise

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Logo von Pin Duo Duo
Foto: Pinduoduo

Zusammenfassung

Colin Huang, Gründer von Pinduoduo, verlor an einem Tag 14,1 Milliarden Dollar und fällt auf Platz vier der reichsten Chinesen. Der Aktiensturz von PDD Holdings, dem Mutterkonzern von Temu, führte zu dem drastischen Verlust.
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Colin Huang, der Gründer der E-Commerce-Plattform Pinduoduo (PDD), hat innerhalb eines Tages 14,1 Milliarden Dollar seines Vermögens verloren. Dieser Rückschlag beendete seinen kurzen zweiwöchigen Zeitraum als reichster Mensch Chinas. Nach dem Börsenrutsch vom Montag infolge der Veröffentlichung der Quartalergebnisse liegt sein Vermögen nun bei 35,2 Milliarden Dollar, was ihm „nur“ den vierten Platz im Ranking der reichsten Chinesen sichert, wie der Bloomberg Billionaires Index berichtet.

Huang hatte erst am 8. August 2024 die Spitzenposition übernommen und war damit der erste Technologieunternehmer seit über drei Jahren, der diese Position innehatte. Doch das trotz starkem Umsatz und Gewinnzuwachs durch die Börse abgestrafte Quartalsergebnis von PDD Holdings, dem Mutterkonzern von Temu, führte zu einem drastischen Kurssturz. Die US-gelisteten Aktien des Unternehmens fielen zeitweise um fast 30 Prozent, was den größten Tagesverlust in der Geschichte des Unternehmens darstellt. PDD CEO Chen Lei warnte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, dass das bisherige Wachstum des Unternehmens nicht nachhaltig sei. Dies liegt auch daran, dass Konkurrenten wie ByteDance mit TikTok und Alibaba zunehmend um preissensible Kunden werben. Auch die Aussichten auf Dividenden und Aktienrückkäufe dämpfte Chen, da es angesichts des intensiven Wettbewerbs und externer Unsicherheiten nicht der richtige Zeitpunkt dafür sei.

Colin Huang, der PDD 2015 gegründet hatte, zog sich bereits 2020 aus der Rolle des CEO zurück und verließ 2021 den Vorstand. Trotz des Erfolgs von PDD und der Expansion unter der Marke Temu in die USA und nach Europa, wo das Unternehmen sogar Amazon in einigen Segmenten herausfordert, sieht sich PDD auch mit wachsendem Druck von Lieferanten, Mitarbeitern und Regierungen konfrontiert. Im Sommer protestierten Hunderte von Kleinunternehmern gegen angeblich ungerechte Strafen, die von PDD verhängt wurden. Zudem hat sieht sich das Unternehmen mit einer neuen Klage des Wettbewerbers Shein konfrontiert. Gleichzeitig arbeitet die Europäische Union an Maßnahmen zur Schließung von Steuerschlupflöchern für billige Online-Einkäufe, während in den USA eine Senkung der Zollfreigrenze für Importe gefordert wird.

Neue Spitzenposition belegt Zhong Shanshan, dem Milliardär hinter dem Mineralwasserkonzern Nongfu Spring. Shanshan erhält erneut den Titel als reichster Mann Chinas mit einem Vermögen von rund 50 Milliarden Dollar.

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