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Post-Pandemie Analyse: IADS Global Department Store Monitor

Fassade des Luxus-Kaufhaus Harrods in London
Foto: Harrods

Die Leistung von Kaufhäusern im wichtigen Post-Pandemie-Jahr 2022, analysiert durch den Global Department Store Monitor der International Association of Department Stores (IADS), offenbart deutliche regionale Unterschiede in einer Branche, die sich von den Auswirkungen der Pandemie zu erholen versucht. Die Analyse, die auf Daten seit 2019 basiert, zielt darauf ab, die Revitalisierung seit Covid-19 zu bewerten. Die letzten Jahre stellten gerade klassische Kaufhäuser, englisch Department Stores, vor beispiellose Herausforderungen.

Während Europa eine beeindruckende Erholung mit einem Umsatzwachstum von 7% gegenüber 2021 verzeichnet, zeigen die Amerikas und Asien ein eher gemischtes Bild, was zu insgesamt flachen Ergebnissen auf globaler Ebene führt.

Im Einzelnen ergab die Analyse:

In Europa stieg der Umsatz der Kaufhäuser im Jahr 2022 um 7% gegenüber 2021, ein Muster der allmählichen Erholung nach den bedeutenden Einbrüchen von 2020, die durch die COVID-19-Pandemie verursacht wurden. Diese Erholung ist jedoch in der Region nicht einheitlich, mit Extrembeispielen wie Harrods im Vereinigten Königreich, das ein außergewöhnliches Wachstum im Vergleich zum Vorjahr (+192%) verzeichnete, während andere wie John Lewis eher flache Ergebnisse (+0,3%) meldeten. Insgesamt waren die Verkaufsergebnisse in Europa zwischen 2021 und 2022 für die beobachteten Kaufhäuser im Vereinigten Königreich, in der Schweiz, Schweden, Spanien, Italien, Finnland und Estland positiv, auch wenn sie für einige nur geringfügig waren.

Die Amerikanische Staaten erlebten ein bescheidenes Wachstum von 1% im Jahr 2022. Zu den Kernpunkten gehörte die sehr gemischte Leistung der US-Einzelhändler, wobei einige Geschäfte wie Dillard’s und Nordstrom im Vergleich zu 2021 Wachstum verzeichnen konnten, während andere (Macy’s, Kohl’s) Schwierigkeiten hatten. Lateinamerikanische Einzelhändler sahen sich ebenfalls mit unterschiedlichen Ergebnissen konfrontiert; chilenische Einzelhändler wie Falabella, Ripley und Cencosud Paris konnten 2022 kein Wachstum im Vergleich zu 2021 verzeichnen, während der mexikanische Einzelhändler El Palacio de Hierro und der ecuadorianische Einzelhändler De Prati ein starkes Wachstum im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 erlebten. Dies deutet auf eine regionale Disparität in der Erholung hin, die durch Faktoren wie politische Veränderungen, inflationsbedingte Drucke und Verbraucherausgabentrends beeinflusst wird.

In Asien blieb der Umsatz im Jahr 2022 im Durchschnitt unverändert (+0%). Chinesische Kaufhäuser verzeichneten allgemein Rückgänge im Verkauf, bedingt durch langfristige COVID-19-Beschränkungen, wodurch ihr Umsatz unter die Zahlen von 2021 fiel. Im Gegensatz dazu zeigten indische Einzelhändler wie Lifestyle (Landmark Group) und Shopper’s Stop im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 signifikantes und stetiges Wachstum.

Japanische Kaufhäuser meldeten gemischte Ergebnisse; einige berichteten über leichte Verbesserungen, während andere weiterhin zu kämpfen hatten. Koreanische (Hyundai mit +40% und Lotte mit +12%), philippinische (SM mit +25% und Robinson’s Retail mit +61%), sri-lankische (Odel mit +12%) und thailändische (Central Retail Corp mit +21%) Kaufhäuser übertrafen ebenfalls die Ergebnisse von 2021. Diese Trends unterstreichen die vielfältigen Auswirkungen der Pandemie und das Aufkommen neuer regionaler Marktdynamiken auf den Kaufhaussektor in Asien.

Die Untersuchung zeigt nicht nur die unterschiedlichen Erholungsraten auf, sondern betont auch die Herausforderungen und neuen Gelegenheiten, die sich aus der Pandemie, politischen Unruhen, Lieferkettenstörungen und Inflation ergeben. Der Bericht hebt hervor, wie Kaufhäuser ihre Strategien anpassen, um in einem neuen Zeitalter der Volatilität zu bestehen.

Blick in die Zukunft: Das Jahr 2023 verspricht weitere Veränderungen in der Einzelhandelslandschaft, mit einem Trend zur Privatisierung und einer Neuausrichtung auf Effizienz und Rentabilität. Diese Entwicklungen spiegeln laut IADS eine tiefgreifende Transformation wider, in der Flexibilität und Dynamik entscheidend sind, um in einem sich schnell verändernden Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.

Weltweit beeinflussen komplexe geopolitische und wirtschaftliche Faktoren den Einzelhandelssektor. Laufende Konflikte, insbesondere die in Israel und der Ukraine, wirken sich auf die Lieferketten aus und fördern die Inflation. Diese Entwicklungen führen dazu, dass Verbraucher bei nicht notwendigen Ausgaben vorsichtiger werden, was die zukünftige Leistung des Einzelhandels potenziell beeinträchtigen könnte.

Parallel dazu zeichnet sich eine Veränderung der Verbraucherpräferenzen ab: Es besteht eine zunehmende Vorliebe für Einkaufserlebnisse im Geschäft und für kleinere Ladenformate. Einzelhändler stehen vor der Herausforderung, das richtige Gleichgewicht zwischen Online- und physischen Verkäufen zu finden, um die Rentabilität zu optimieren. Effizienz und Profitabilität stehen als oberste Prioritäten für die Zukunft des Einzelhandels im Fokus. Die Branche sucht aktiv nach Wegen, KI-Technologien zu integrieren, um das Geschäft schnell an veränderte Verbraucherverhaltensweisen anzupassen. Die Dynamik ist entscheidend, damit Einzelhändler im aktuellen, sich schnell wandelnden Umfeld wettbewerbsfähig und relevant bleiben.

Der IADS Global Department Store Monitor, der ursprünglich als „IADS 100“ im Jahr 2021 gestartet wurde, zielt darauf ab, die Quartalsberichte und verschiedenen Abschlussdaten der Geschäftsjahre weltweit zu entschlüsseln und bietet einen Benchmark für die Kaufhausindustrie.

Die International Association of Department Stores (IADS) wurde 1928 gegründet und ist die einzige Expertenorganisation, die sich weltweit ausschließlich mit dem Kaufhaus-Einzelhandelsformat beschäftigt. Ihre Geschichte reicht zurück in eine Zeit, in der die Einführung moderner Managementmethoden aus der Bewegung des wissenschaftlichen Managements in Kaufhäusern im Vordergrund stand. Ursprünglich war die Mitgliedschaft auf je ein Kaufhaus pro Land beschränkt, um die Zusammenarbeit zu fördern und einen wissenschaftlichen Ansatz zu verfolgen. Die IADS fungiert daher vor allem als Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Best Practices, organisiert Treffen für CEOs und führende Funktionsträger ihrer Mitgliedsunternehmen.

Zu den Mitgliedern der IADS gehören Kaufhäuser aus der ganzen Welt, darunter Harrods (UK), die Beijing Hualiang Group (China), El Corte Inglés (Spanien), Galeries Lafayette (Frankreich), Manor (Schweiz) und Boyner (Türkei). Seit dem Ausstieg von Galeria Kaufhof in 2016 ist Breuninger das einzige IADS-Mitglied aus Deutschland und stellt mit CEO Holger Blecker zudem den aktuellen Präsidenten.

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