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Signa Prime: Verschwundene Akten und 8 Milliarden Euro Gläubigerforderung

Bauzaun einer unterbrochenen Baustelle im Zuge der Signa-Insolvenz
Foto: Markus Günter / RETAIL-NEWS Deutschland

Die finanziellen Turbulenzen rund um die insolvente Signa Prime Selection und Signa Development, die zusammen als der Kern des Immobilienreichs von René Benko zählen, nehmen weiter zu. Nach dem Scheitern der Suche nach neuen Investoren und angesichts der immensen Gläubigerforderungen, die mittlerweile 8,5 Milliarden Euro erreichen, spitzt sich die Lage zu. Bislang wurden lediglich 2,6 Milliarden der 6,3 Milliarden Euro an bisher angemeldeten Forderungen von den Sanierungsverwaltern anerkannt. Die zusätzlichen Forderungen der Development-Gläubiger, die rund 2,2 Milliarden Euro beanspruchen, sowie ausstehende Forderungen innerhalb der Signa-Gruppe, lassen eine deutliche Erhöhung der Passiva erwarten, wie die Kleine Zeitung berichtet.

Die Strategie zur Rettung der insolventen Immobiliengruppe umfasst den Verkauf wichtiger Assets, darunter namhafte Immobilien in Wien und Innsbruck. Ziel ist es, durch diese Veräußerungen genügend finanzielle Mittel zu mobilisieren, um die Sanierung zu ermöglichen und die Gläubigerforderungen teilweise zu bedienen. Die Verhandlungen über den Sanierungsplan, der eine 30-prozentige Quote innerhalb von zwei Jahren vorsieht, bleiben indes ein zentraler Fokus.

Die Kritik an der Handhabung der Insolvenz ist vielschichtig. Insbesondere die anhaltende Eigenverwaltung der Signa Prime stößt bei deutschen und österreichischen Versicherern auf Unmut. Diese bemängeln unzureichende und fehlerhafte Informationen seitens der Signa Prime und fordern den Entzug der Eigenverwaltung, um eine weitere Benachteiligung der Gläubiger zu verhindern. Vor allem die Transparenz wird kritisiert, wie auch das Fehlen von Vorstandsprotokollen für die letzten zwei Jahre belegt. Zum wurden laut Merkur massiv überhöhte Gehälter innerhalb der Signa Prime Selection bezahlt, was zusätzliche Fragen aufwirft. Insgesamt entstehen vermehrt große Fragezeichen bezüglich Geschäftspraktiken, Entscheidungsprozesse und Einflusses des Firmengründers René Benko.

Die Zukunft der Signa Prime bleibt insgesamt weiter ungewiss. Während die Sanierungsverwalter den operativen Betrieb als vorerst gesichert sehen, hängt der Erfolg der Sanierung maßgeblich von den kommenden Entscheidungen ab. Der Verkauf der Immobilien und die Genehmigung des Sanierungsplans stehen im Mittelpunkt dieser entscheidenden Phase.

Die Signa-Pleite wirft zudem Schatten auf ihre Kreditgeber, darunter die Hypo Vorarlberg Bank, deren Risikoexposition in der öffentlichen Diskussion steht. Die Aufsichtsbehörden haben die Hypo Vorarlberg mehrfach hinsichtlich der Gefahren ihres Darlehensengagements bei der Signa Holding alarmiert, wie unter anderem Kurier.at berichtet. Beanstandungen bei der Bewertung der Risiken blieben über einen längeren Zeitraum unkorrigiert. Bereits im Jahr 2021 empfahl ein Angestellter, fortan lediglich abgesicherte Darlehen an René Benko und dessen Unternehmenskreis zu erteilen.

Das umfassende Insolvenzverfahren der Signa Prime zeichnet ein komplexes Bild von Managementfehlern, unzureichender Transparenz und einer tiefgreifenden Krise im Immobiliensektor, die noch viele Monate, wenn nicht sogar Jahre, Nachbeben verursachen wird. Die nächsten Schritte im Sanierungsprozess werden nicht nur für die Gläubiger und Investoren, sondern auch für den gesamten Immobilienmarkt von Bedeutung sein.

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