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Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin
Foto: KaDeWe

Central plant offenbar Komplettübernahme von KaDeWe, Globus und Selfridges

Lesezeit ca. 3 Minuten

Nach Ablauf der Bieterfrist für die insolvente KaDeWe-Gruppe gab es diverse Spekulationen über Interessenten. Mehrere Medien berichten nun von einer bevorstehenden Komplettübernahme durch die thailändische Central Group, was Central zum dominanten Akteur in Europas Luxus-Einzelhandel machen würde.

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Nachdem vergangene Woche die Bieterfrist für die insolvente KaDeWe-Gruppe, die unter den Fittichen des Beratungsunternehmens Roland Berger Kaufinteressenten gesucht hatte, abgelaufen war, wurde über mehrere Interessenten spekuliert. Finanzinvestoren und prominente Namen wie Breuninger wurde genannt, doch rund um das naheliegendste Szenario, dass die thailändische Central Group weitere Anteile und damit de facto eine Vollkontrolle übernehmen wird, war es vergleichsweise ruhig geworden. Retail-News hatte bereits im Januar zur KaDeWe-Insolvenz gemeldet, dass es wahrscheinlich erscheint, dass die finanzstarke Central-Gruppe die Schwierigkeiten von Signa als Gelegenheit betrachtet, um die weiteren Anteile unter dem Druck der Insolvenz zu einem niedrigeren Preis zu erwerben.

Das Handelsblatt und Business Insider melden nun fast zeitgleich am Ostersamstag, jeweils unter Berufung auf Insider der Central-Group, dass eine Komplettübernahme der KaDeWe-Gruppe durch die Thailänder kurz bevorsteht – und ebenso für Globus und Selfridges, die weiteren im Signa-Reich verbliebenen Department-Store und Retail-Konzepte. Eine Aufstockung bei KaDeWe, Globus und Selfridges wäre komplett betrachtet ein Mega-Deal und würde die Central Group zum mit Abstand größten Investor und Eigentümer in der europäischen Premium-„Warenhaus“-Landschaft katapultieren.

Die Central Group, im Besitz einer der wohlhabendsten Familien Thailands, übernahm in 2015 durch ihre Tochtergesellschaft La Rinascente eine Mehrheitsbeteiligung von 50,1% an der KaDeWe-Gruppe. Zur KaDeWe-Gruppe zählen das KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg. Die Übernahme wurde in Zusammenarbeit mit der Signa Holding von René Benko realisiert, die die restlichen 49,9% der Anteile innehatte und die nun Teil der Insolvenzmasse sind.

Central und Signa hatten später in 2020 die Schweizer Warenhauskette Globus vom Migros-Konzern erworben. Auch hier in einem Joint-Venture mit gleichen Anteil für die thailändische Gruppe und René Benkos Signa.

Im Jahr 2021 wiederum erwarb Central zusammen mit Signa die Selfridges Group für etwa 4 Milliarden Pfund. Selfridges hatte zu dieser Zeit die Einzelhandelsaktivitäten und Immobilienbesitz in zwei unabhängige Gesellschaften aufgeteilt. Im November 2023, als Signa Insolvenz anmelden musste, sicherte sich die Central-Gruppe bereits die Mehrheitsanteile am Retail-Arm. Später im Januar wurde gemunkelt, dass auch ein größeren Anteil am Immobilien-Teil von Selfridges erworben werden soll, um schnell eine Mehrheitskontrolle über beide Unternehmensbereiche zu erreichen. Aktuellen Berichten nach will die Central Group nun ihren Anteil an Selfridges auf 60 Prozent erhöhen und damit die Kontrolle des britischen Department Stores, bei dem seit 2023 der Ex-KaDeWe CEO André Maeder das Ruder in der Hand hat, übernehmen.

Laut Handelsblatt soll es insgesamt „eher um Wochen als um Monate“ gehen, bis eine erste Übernahme abgeschlossen sei. Business Insider berichtet sogar von einem „Geheimplan“ und einer vordefinierten Reihenfolge, in der die Übernahme der Selfridges (1.), Globus (2.) und der KaDeWe-Gruppe (3.) stattfinden sollen.

Allen drei Department Stores gemeinsam ist die Verstrickung in Richtung Signas Immobilien-Reich und die durch den Kollaps verursachte Situation, dass Anteile günstiger aufzustocken sind und überhöhte Mieten korrigiert werden können. Das also ursprünglich wahrscheinlichste Szenario, eine Kontrollübernahme aller großen Kaufhäuser durch die Central-Gruppe, scheint sich nun zu bewahrheiten. Abzuwarten bleibt, ob Central die Übernahmen komplett in Eigenregie – eher unwahrscheinlich – oder doch gemeinsam mit einem größeren Partner wie Breuninger oder weiteren Finanzinvestoren – etwas wahrscheinlicher – vollziehen wird.

Mehr zu diesen Themen gibt es hier: Insolvenzen, Stationärhandel, Textilhandel

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