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Foto: giropay

Deutsche Bezahllösungen scheitern am Markt: Abschaltung von Paydirekt und Giropay

Lesezeit ca. 2 Minuten

Die Bezahllösungen Paydirekt und Giropay werden Ende des Jahres eingestellt. Trotz Millioneninvestitionen und Fusion blieb der Erfolg aus. Grund sind die niedrigen Nutzerzahlen und die komplizierte Bedienung im Vergleich zu Paypal. Ob neue europäische Zahlungsdienste wie Wero Erfolg haben werden, bleibt abzuwarten.

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Update 13.06.2024: Das Ende der von Paydirekt und Giropay wurde mittlerweile offiziell bestätigt. „Im Rahmen ihrer Gesellschafterversammlung am 12.06.2024 haben die Gesellschafter der Paydirekt GmbH unter Vorbehalt der Zustimmung ihrer entsprechenden Gremien die Einstellung des Zahlverfahrens Giropay zum Ende dieses Jahres beschlossen“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.

Laut Exklusivberichten der Süddeutschen Zeitung stehen die deutschen Bezahllösungen Paydirekt und Giropay vor dem Aus – die deutsche Kreditwirtschaft wird das einst ambitionierte Bezahlsystem aufgeben. Zum Ende des Jahres sollen beide Dienste eingestellt werden, was als Reaktion auf den mangelnden Erfolg dieser Zahlungsoptionen zu werten ist. Offizielle Bestätigungen der beteiligten Unternehmen stehen noch aus. Eine Sprecherin von Paydirekt bestätigte allerdings, dass derzeit Abstimmungen auf Gesellschafterebene zur Zukunft von Giropay und Paydirekt als Betreibergesellschaft stattfinden.

Trotz Millioneninvestitionen durch deutsche Banken und einem Start im Jahr 2005 für Giropay sowie 2015 für Paydirekt, blieb der erhoffte Durchbruch aus. Auch die Fusion beider Dienste im Jahr 2020 unter der Marke Giropay brachte nicht den gewünschten Erfolg. Auch die Fusion von Giropay und Paydirekt im Jahr 2021 schaffe keinen Aufwind, um eine bedeutende Marktstellung zu erlangen. Ende 2022 erreichten beide Systeme zusammen lediglich einen Marktanteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich, während PayPal fast ein Drittel aller Online-Einkäufe in Deutschland abwickelte.

Ein zentrales Problem für Giropay und Paydirekt war und ist die mangelnde Nutzung und Akzeptanz im Markt. Obwohl die Dienste technisch ausgereift und sicher sind, bevorzugen viele Verbraucher und Händler etablierte internationale Lösungen wie PayPal, Klarna, Mastercard und Visa. Hinzu kommen interne Schwierigkeiten wie langsame Entscheidungsprozesse und fehlende Innovationskraft, die die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Anbieter beeinträchtigen.

Trotz der bisherigen Misserfolge geben die deutschen und europäischen Banken nicht auf. Stattdessen richten diese ihren Fokus auf die European Payment Initiative (EPI), ein europaweites Projekt zur Reduzierung der Abhängigkeit von US-amerikanischen Zahlungsdienstleistern. EPI strebt an, eine einheitliche, europaweite Zahlungsplattform zu schaffen, die sowohl Verbrauchern als auch Händlern Vorteile bietet und den europäischen Zahlungsverkehr unabhängiger von ausländischen Anbietern macht. Unter dem Markennamen Wero soll eine Art europäische digitales Wallet als direkte Konkurrenz zu PayPayl entstehen.

Die Entscheidung, Paydirekt einzustellen, markiert das Ende eines ambitionierten Projekts, das trotz namhafter Unterstützer und erheblicher finanzieller Ressourcen nicht den erhofften Erfolg erzielen konnte. Ob neue europäische Zahlungsdienste Erfolg haben werden, hängt stark davon ab, wie gut sie die Bedürfnisse der Verbraucher erfüllen werden.

Mehr zu diesen Themen gibt es hier: Payment

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