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KaDeWe Insolvenz: Online-Shop und kleine Store-Flächen geschlossen

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Vorrübergehend geschlossener KaDeWe Online-Shop
Foto: kadewe.de
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Vor einer Woche hat in Folge des Signa-Kollaps auch die KaDeWe-Gruppe Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden müssen. Nachdem zum Jahresende noch betont wurde, dass die Insolvenz der Signa-Holding und der Real-Estate-Tochter Signa Prime keine Auswirkungen haben wird, haben letztlich die fehlenden Gelder und das verworrene Immobilien-Miete-Chaos neben Galeria Karstadt Kaufhof auch die KaDeWe-Gruppe, bestehend aus dem KaDeWe in Berlin, dem Alsterhaus in Hamburg und dem Oberpollinger in München, in die Insolvenz gerissen.

Unterdessen häufen sich Berichte über kleinere, geschlossene Flächen in allen drei Standorten der KaDeWe-Gruppe. Laut Hamburger Abendblatt sind im Alsterhaus bereits bestimmte Flächen abgesperrt. Wie die BZ berichtet, sind in Berlin vor allem Flächen der 5. Etage, die für Wohn- und Einrichtungsgegenstände bekannt ist, geschlossen. Kunden, die auf der Suche nach Artikeln wie Porzellan, Bettwäsche oder Handtüchern sind, finden zwar gefüllte Regale vor, jedoch verwehren Absperrungen den Zugang zu den Produkten. Ein Hinweisschild von z.B. der FBB-Group, ein sog. „Local Brand Operator“ für Home&Living vieler großer Marken, gibt etwas kryptisch folgende Informationen: „Aus technischen Gründen ist der Verkauf von Produkten der FBB Maison Group derzeit leider nicht möglich“.

Neu ist, dass im KaDeWe Online-Shop „derzeit keine Bestellungen möglich sind“. Der Online-Shop ist auf den ersten Blick normal benutzbar, nur im Header-Bereich befindet sich ein kleiner Hinweis. Auffällig wird es allerdings, wenn versucht wird, den Warenkorb zu befüllen: Mit einem Pop-Up informiert das KaDeWe, dass aktuell kein Einkauf im Onlineshop möglich ist. Die Formulierung „Wir arbeiten bereits an einer Lösung und sind schon bald wieder für Sie da“ ist sicher nicht im genauen Wortlaut zu interpretieren, impliziert jedoch zumindest (die Hoffnung), dass die vorübergehende „Schließung“ nicht von langer Dauer ist.

Mittlerweile hat sich auch die Politik mit der Insolvenz der KaDeWe-Gruppe beschäftigt. Nachdem die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zu Wort gemeldet hat und versichert, „dass das KaDeWe Berlin erhalten bleibt“, berichtet heute die BILD, dass die Partei Die Linke einen Vorschlag eingebracht habe, dass KaDeWe zu verstaatlichen, um „die Versorgung der Bevölkerung mit Alltagsgütern“ zu sichern. Unabhängig dezidierter politischen Statements, durchaus relevant ist die Tatsache, dass zumindest theoretisch die deutschen Steuerzahler für bis zu 90 Millionen Euro haften könnten, falls die KaDeWe Group die Rückzahlung eines staatlichen Kredits nicht leisten kann. Dieser wurde im Zuge der Corona-Krise als Ausfallbürgschaft von Berlin, Hamburg und dem Bund bereitgestellt.

Als wahrscheinlich gilt nun, dass der aktuelle Mehrheitsgesellschafter, die thailändische Central Group, zu neuen Konditionen die Anteile aufstocken wird. Wie das Handelsblatt sehr ausführlich darstellt, sind die europäischen Investitionen ein enorm wichtiger Markt für die milliardenschwere Familien-Holding. Ursprünglich wollte Central vor allem mit der KaDeWe-Gruppe und dem britischen Department Store Selfridges unabhängiger vom heimischen Markt werden – was sich letztlich in beiden Fällen, zumindest aktuell, als weitere Krisenherde entpuppt. Auch Selfridges strauchelt durch die Signa-Insolvenz und auch hier gilt es als wahrscheinlich, dass die Central Group Anteile von Signa übernehmen wird.

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