Die Luxusgüter-Gruppe Kering hat ihre Jahresergebnisse für 2023 bekannt gegeben, die ein gemischtes Bild der finanziellen Gesundheit und strategischen Ausrichtung des Unternehmens zeichnen. Mit einem Umsatz von 19,566 Milliarden Euro verzeichnete Kering einen Rückgang um 4% im Berichtsjahr und 2% auf vergleichbarer Basis. Das Betriebsergebnis sank auf 4,746 Milliarden Euro, während der dem Konzern zurechenbare Nettoertrag 2,983 Milliarden Euro erreichte. Trotz der Herausforderungen schlug der Vorstand eine ordentliche Dividende von 14 Euro pro Aktie vor.
Im Zentrum der Strategie von Kering steht die Revitalisierung der Marke Gucci, die als Schlüsselhaus des Konzerns gilt. 2023 verzeichnete Gucci einen Umsatzrückgang von 6% auf berichteter und 2% auf vergleichbarer Basis. Kering betont die Bedeutung von Guccis einzigartiger Mischung aus Handwerkskunst, italienischem Erbe und Modernität. Darüber hinaus richtet Kering seinen Blick auf den wachsenden Beauty-Markt mit der Einführung von Kering Beauté und der Akquisition von Creed, einem renommierten Hersteller hochwertiger Düfte.
Andere Marken unter dem Dach von Kering, wie Yves Saint Laurent und Bottega Veneta, zeigten ebenfalls eine gemischte Performance, mit leichten Rückgängen im Umsatz auf vergleichbarer Basis, jedoch mit starken Betriebsergebnissen und Margen:
Yves Saint Laurent verzeichnete 3,2 Milliarden € Umsatz, ein Minus von 4% (berichtet) und 1% (vergleichbar). Der Direktvertrieb stieg um 4%, der Großhandel sank um 26%. Das Betriebseinkommen erreichte fast 1 Milliarde €, mit einer Marge über 30%.
Bottega Venetas Umsatz fiel auf 1,6 Milliarden €, ein Rückgang von 5% (berichtet) und 2% (vergleichbar). Der Direktvertrieb wuchs um 4%, während der Großhandel um 24% sank. Das Betriebseinkommen betrug 312 Millionen €, mit einer Marge von 19%.
Die Umsätze der anderen Häuser lagen bei 3,5 Milliarden €, ein Rückgang von 9% (berichtet) und 8% (vergleichbar). Der Direktvertrieb stieg um 3%, der Großhandel fiel um 29%. Das Betriebseinkommen dieser Häuser lag bei 212 Millionen €, mit einer Marge von 6%.
Kering Eyewear erzielte einen Rekordumsatz von 1,5 Milliarden €, ein Plus von 35% (berichtet) und 10% (vergleichbar), mit einem Betriebseinkommen von 276 Millionen €.
Die Ergebnisse von Kering in 2023 spiegelt die anhaltenden Investitionen in die Marken des Konzerns wider, die kurzfristig Druck auf die Ergebnisse ausüben, jedoch für die langfristige Vision und die Stärkung der Markenattraktivität und Exklusivität essentiell sind. Besonders die Direktvertriebsnetzwerke, einschließlich E-Commerce, blieben auf vergleichbarer Basis stabil, während Großhandel und andere Einnahmequellen einen Rückgang verzeichneten.
Trotz der volatilen Marktbedingungen bleibt Kering optimistisch und plant, seine langfristigen Ziele durch kontinuierliche Investitionen in seine Marken. Für 2024 wird eine Fortsetzung dieser Strategie erwartet, obwohl die Investitionen voraussichtlich kurzfristig das Betriebsergebnis belasten werden. Der Erzrivale Richemont blickt trotz E-Commerce Problemen aufgrund insgesamt stärkeren Zahlen etwas optimistischer auf das aktuelle Jahr.