Im Jahr 2023 hat Hermès, das renommierte Luxusgüterunternehmen mit Sitz in Paris, einen bemerkenswerten finanziellen Erfolg erzielt. Mit einem Umsatz von 13,4 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 16% zu aktuellen Wechselkursen gegenüber 2022 entspricht, zeigt das Unternehmen seine anhaltende Stärke in einem mittlerweile durchaus volatilen Luxusmarkt. Der Betriebsertrag erreichte 5,7 Milliarden Euro, ein Plus von 20%, während der Nettoertrag um beeindruckende 28% auf 4,3 Milliarden Euro stieg.
Das Beispiel Hermès unterstreicht daher gut das unverminderte Interesse wohlhabender Konsumenten an Luxusartikeln, selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Mit dem ebenfalls starken Quartalsumsatz, der die Marktprognosen deutlich übertraf, kündigte Hermès zudem eine außerordentliche Dividende von zehn Euro je Aktie an. Weiterhin beabsichtigt das Unternehmen, seinen mehr als 22.000 Beschäftigten eine Bonuszahlung von 4.000 Euro zu gewähren, was ebenfalls positiven Einfluss auf den Aktienkurs hatte.
Während Wettbewerber wie LVMH und Richemont ebenfalls Umsatzsteigerungen verzeichnen, aber durchaus Schwierigkeiten mit einzelnen Brands in gewissen Regionen (oder online) haben, kann Hermès auf eine gleichmäßige Leistung in allen geografischen Gebieten und Geschäftsbereichen setzen. Insbesondere in Asien, ausgenommen Japan, und Amerika verzeichnete Hermès ein starkes Wachstum, wobei neue Boutiquen in Chengdu, China, und die Erweiterung bestehender Standorte wie in Seoul, Korea, zur Expansion beitrugen. Auch in Japan und Europa, einschließlich Frankreich, wurden zweistellige Wachstumsraten erzielt, was die Attraktivität der Marke in etablierten Märkten unterstreicht.
Die Sparte Lederwaren und Sattlerei, ein Kerngeschäft von Hermès, wuchs um 17%, getrieben durch die hohe Nachfrage nach Luxusgütern und die Einführung neuer Taschenmodelle. Die Bekleidungs- und Accessoires-Sparte übertraf mit einem Wachstum von 28% die Erwartungen, unterstützt durch den Erfolg der Frühjahr-/Sommerkollektionen 2024. Die Uhrensparte bestätigte ebenfalls ihre exzellente Performance mit einem Anstieg von 23%, während die Sparten Seide und Textilien sowie Parfüm und Schönheit solide Zuwächse verzeichneten.
Hermès hat nicht nur finanziell, sondern auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung Fortschritte gemacht. Mit der Eröffnung neuer Lederwarenwerkstätten, die als erste industrielle Gebäude in Frankreich das E4C2-Label für Umweltleistung tragen, setzt das Unternehmen neue Maßstäbe in der nachhaltigen Produktion. Darüber hinaus wurde das Belegschaft um rund 2.400 Mitarbeiter erweitert, wobei Hermès einen Bonus von 4.000 Euro an alle Mitarbeiter weltweit als Anerkennung für ihre Beiträge im Jahr 2023 zahlen wird.
Für 2024 bleibt Hermès trotz wirtschaftlicher, geopolitischer und monetärer Unsicherheiten optimistisch und bekräftigt sein ambitioniertes Ziel für das Umsatzwachstum. Mit seinem einzigartigen Geschäftsmodell, das auf Kreativität, Kontrolle über das Know-how und eine singuläre Kommunikation setzt, strebt Hermès eine langfristige Entwicklungsstrategie an.
Durchaus sehr lesenswert ist die Präsentation (PDF) zum Geschäftsjahr 2023, die gute Einblicke in die Themen und Strategie eines sicherlich außergewöhnliches Luxus-Hauses gibt.