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Signa-Update: Asset-Ausverkauf, Interessenten für KaDeWe und Schließungen bei Galeria

Bauzaun einer unterbrochenen Baustelle im Zuge der Signa-Insolvenz
Foto: Markus Günter / RETAIL-NEWS Deutschland

Die deutsche Einzelhandelslandschaft befindet sich ausgelöst durch den Signa-Kollaps massiv im Umbruch. Im Zentrum des Geschehens der vergangenen Tage steht die dritte Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof, die tiefgreifende Veränderungen für Mitarbeiter, Konsumenten und die deutsche Innenstadtlandschaft ankündigt. Zugleich richtet sich der Blick auf potenzielle Neuausrichtungen und Übernahmen innerhalb der Real Estate-Branche, insbesondere die Interessen der Schoeller Group an Immobilien-Assets der Signa-Gruppe und sowie die Gerüchte um Kaufinteressenten von unter anderem Breuninger bei der insolventen KaDeWe Group.

Galeria: Sichere Filialschließungen und Ermittlungen gegen Management

Die Ankündigung der dritten Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof hat eine Welle der Unruhe ausgelöst. Das Unternehmen, das die letzten Jahre von in den Hochzeiten etwa 170 auf aktuell 92 Filialen geschrumpft ist, steht vor weiteren Herausforderungen. Restrukturierungsmaßnahmen und ein deutlicher Personalabbau sind geplant, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Der Fokus liegt dabei auf der Modernisierung des Konzepts der Warenhäuser, Investitionen in die IT-Infrastruktur und der Optimierung der Logistik, wie Merkur berichtet. Die Zukunft des Unternehmens bleibt ungewiss, da ein neuer Investor gesucht wird, der mit großer Wahrscheinlichkeit jedoch nicht alle Filialen übernehmen kann. In einem Schreiben hat die Galeria-Führung mittlerweile der Belegschaft mitgeteilt, dass es zu Filialschließungen kommen werde.

Das Augenmerk richtet sich nun auch verstärkt auf die leitenden Angestellten, da die auf Wirtschaftskriminalität spezialisierte Abteilung der Staatsanwaltschaft in Bochum seit Ende Februar Untersuchungen gegen Führungskräfte des Einzelhandelsriesens anstellt. Diese Ermittlungen, die den Verdacht der Untreue und weiterer Straftaten betreffen, werden auf mögliche Verbindungen zu einem anderen Verfahren geprüft, das bereits seit Anfang 2023 gegen Manager des Unternehmens läuft. Dieser Untersuchungskomplex ist mit der zweiten Insolvenzanmeldung des Konzerns im Oktober 2022 verknüpft. Detailangaben bleiben laut Tagesschau seitens der Staatsanwaltschaft aus.

Gerüchte: Die KaDeWe Group im Fokus von Breuninger

Die KaDeWe Group, die neben dem KaDeWe in Berlin auch das Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München umfasst, befindet sich in einer ebenfalls schwierigen Lage. Roland Berger wurde nun offiziell mit der Suche nach Kaufinteressenten beauftragt. Als wahrscheinlich gilt weiterhin, dass die thailändische Central Group, die bereits den knappen Mehrheitsanteil an der Gruppe hält, die Beteiligung unter günstigeren Bedingungen aufstocken wird.

Bloomberg will nun erfahren haben, dass auch der Wettbewerber Breuninger Kaufinteresse bekundet hat. Die Stuttgarter zeigen offenbar Bereitschaft, über 100 Millionen Euro für die Übernahme zu bieten. Eine Übernahme auf Gruppen-Ebene darf dabei als unwahrscheinlich gelten – nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Übernahme von Konen in München sowie der noch dieses Jahr stattfindenden Breuninger-Eröffnung in Hamburg. Ein spannender Zug wäre dagegen der Erwerb (nur) des Berliner KaDeWe, womit der Omnichannel-Händler nach Düsseldorf, München und Hamburg den letzten kahlen Fleck der wichtigsten Städte in Deutschland stationär besetzen würde.

Es darf sicher davon ausgegangen werden, dass es neben Breuninger noch zahlreiche andere Kaufinteressenten gibt. Abzüglich des Mieten-Chaos ist die Gruppe durchaus das Juwel des klassischen Department-Store Konzepts, für das sich vergleichsweise „leicht“ Investoren – unter neuen Bedingungen (!) – finden lassen sollten. Ebenfalls gängig in der Branche ist, dass Interessensbekundungen auch gerne getätigt werden, um einen tieferen Einblicke der Zahlen (von Wettbewerbern) zu erhalten. Für die Gruppe selbst, besonders auch für den Mehrheitseigner Central, muss in jedem Fall das Ziel sein, eine nachhaltige Lösung für die prestigeträchtigen Kaufhäuser zu finden.

Schoeller Group: Interesse an Signa-Immobilien

Die Schoeller Group, eine der ältesten Unternehmensfamilien Deutschlands, zeigt laut DerStandard Interesse an Top-Immobilien der insolventen Signa-Immobiliengruppe, einschließlich des Hotels Park Hyatt in Wien. Trotz eines vielversprechenden Angebots hat der Gläubigerausschuss vorerst nicht zugestimmt, was die Tür für weitere Verhandlungen offenlässt. Diese Entwicklungen im Wochentakt unterstreicht zumindest das rege Interesse an den Vermögenswerten der Signa-Gruppe, trotz der komplexen rechtlichen und finanziellen Herausforderungen.

Bereits in der Vergangenheit waren die Verbindungen der Schoeller-Gruppe zu Signa Prime vielfältig. So vergab eine Tochtergesellschaft der Schoeller-Gruppe ein Darlehen über 200 Millionen Euro an Signa Prime Capital Invest und meldete im Rahmen des Insolvenzverfahrens Forderungen in Höhe von 700 Millionen Euro an. Diese Forderungen stützten sich auf eine sogenannte Patronatserklärung von Signa Prime, welche eine Art Haftungsübernahme darstellt. Darüber hinaus beanspruchte das deutsche Unternehmen besondere Rechte im Insolvenzprozess, da Signa als Sicherheit für das Darlehen unter anderem sämtliche Anteile an der Signa Prime Capital Invest GmbH an die Schoeller-Gruppe übertragen hatte. Diese Anteilsübertragung ist besonders relevant für das Insolvenzverfahren und die anstehenden Verwertungsprozesse, da der Capital Invest GmbH ein Großteil des Vermögens von Signa Prime in Deutschland und Italien zugeordnet wird, wie aus dem neuesten Bericht des Sanierungsverwalters hervorgeht.

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