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Sanierung: Galeria beendet dritte Insolvenz per Ende Juli

Foto der Galeria Karstadt Kaufhof Filiale in Frankfurt
Foto: Galeria Karstadt Kaufhof

Das Amtsgericht Essen hat heute die Aufhebung des Insolvenzverfahrens der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH zum 31. Juli 2024 beschlossen. Damit endet das knapp sieben Monate andauernde Verfahren erfolgreich mit der Umsetzung des Insolvenzplans. Die neuen Eigentümer, das Family Office von Bernd Beetz und die in New York ansässige Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners, wollen gemeinsam mit dem Managementteam den Sanierungsweg von GALERIA konsequent fortsetzen.

Ab dem 1. August 2024 wird das Unternehmen wieder eigenverantwortlich agieren und beschäftigt dann rund 12.000 Mitarbeiter in 83 Warenhäusern. Die Sanierung hatte dennoch harte Einschnitte zur Folge: 10 Filialen und rund 1.000 Arbeitsplätze waren, sind oder werden noch mit der Schließung konfrontiert. Ursprünglich waren 16 zu schließende Filialen Gegenstand des Sanierungsplans, im Juni konnte das Unternehmen jedoch vermelden, sechs weitere Standorte zu erhalten als vorgesehen.

Über E-Commerce und Omnichannel-Ambitionen oder eine „Digitalstrategie“, die bei Galeria Karstadt Kaufhof bislang nie von Erfolg gekrönt war und stattdessen eher nur die Kostenseite belastet hatte, ist weiterhin nichts bekannt.

Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus, Partner der Kanzlei BRL, äußerte sich zufrieden: „Innerhalb von sieben Monaten haben wir neue Gesellschafter gefunden und das Insolvenzverfahren abgeschlossen. Die Kostenstruktur konnte erheblich gesenkt werden, und GALERIA startet mit einer verfügbaren Liquidität im neunstelligen Bereich in die Zukunft. Ich wünsche dem Unternehmen eine Schonfrist von 300 Tagen, um das neue Konzept umzusetzen.“

Bernd Beetz betonte im Namen von NRDC Equity Partners: „Dank der Anstrengungen aller Beteiligten haben wir eine klare Zukunftsperspektive geschaffen. Gemeinsam mit dem Management und der Belegschaft werden wir eine neue Unternehmenskultur etablieren, die Filialen attraktiver gestalten und die Kundenzufriedenheit steigern.“

Olivier Van den Bossche, CEO von GALERIA, ergänzte: „Wir werden uns mit starken Sortimenten auf unsere Kernkompetenz als Warenhaus konzentrieren. Die lokale Ausrichtung wird weiter ausgebaut und durch starke Partnerschaften ergänzt. Zudem sind Filialmodernisierungen geplant, um eine attraktive Einkaufsatmosphäre zu bieten.“

Die mittlerweile dritte Sanierung von GALERIA hatte insgesamt erhebliche Verluste für die Gläubiger verursacht: Diese gaben sich in der entscheidenden Gläubigerversammlung letztlich mit knapp 3% zufrieden. Die ursprünglichen Forderungen betrugen über 800 Millionen Euro, ausbezahlt werden können nur rund 20 Millionen Euro. Schon in den Schutzschirm- und Insolvenzverfahren 2020 und 2022/2023 hatten die Gläubiger, darunter Lieferanten, Dienstleister, die Bundesagentur für Arbeit und Versicherungen, in Summe auf Milliardenbeträge verzichtet. 

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