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Farfetch: Coupang schließt Software-Sparte für Einzelhändler

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Mehrere Website-Ausschnitte von Farfetch
Foto: Farfetch
Farfetch stellt seine Plattform-Lösungen ein, die Einzelhändler wie Reebok und Harrods nutzten. Die Entscheidung folgt einem Strategiewechsel unter Coupangs Führung, der auf den Ausbau des Kern-Marktplatzes abzielt und mit operativen Verlusten zu tun hat.
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Der britische Online-Modehändler Farfetch schließt seine White-Label-Sparte, Farfetch Platform Solutions (FPS), nachdem diese erhebliche Verluste eingefahren hat. Die Entscheidung wurde am 21. August 2024 von Coupang, dem südkoreanischen Mutterkonzern von Farfetch, bekannt gegeben, wie WWD zuerst berichtet. FPS sollte ursprünglich Technologie- und Logistiklösungen für Luxusmarken weltweit bieten, konnte jedoch die Erwartungen nicht erfüllen. Die Website der Platform Solutions ist seit heute nicht mehr erreichbar.

Farfetch wurde 2023 nach finanziellen Schwierigkeiten von Coupang für 500 Millionen Dollar übernommen. Coupang verfolgt nun eine Strategie der Verschlankung und will sich auf profitablere Geschäftsbereiche konzentrieren. „Das Unternehmen wird sich zukünftig verstärkt auf sein Kerngeschäft, den Marktplatz, fokussieren“, sagte Stephen Eggleston, Chief Commercial Officer bei Farfetch, gegenüber WWD.

José Neves, der das Tech-Unternehmen 2008 gründete, träumte einst davon, dass Farfetch das „Betriebssystem“ der Luxusgüterindustrie werden sollte. Der jetzige Back-to-basics Rückzug aus dem White-Label-Geschäft ist Teil eines umfassenderen Restrukturierungsplans, mit dem Coupang Farfetch besser in sein eigenes E-Commerce-Ökosystem integrieren will. Im Fokus stehen dabei Kernmärkte wie Südkorea und Taiwan. Diese Neuausrichtung unterstreicht die Herausforderungen, denen Farfetch unter der neuen Führung gegenübersteht, und ist ein Versuch, die seit langem angeschlagene Position des Unternehmens zu stabilisieren.

Die Entscheidung fiel in einer schwierigen Zeit für die Luxusbranche, die stark von der globalen Konjunktur und insbesondere von Chinas Wirtschaft abhängig ist. Die sinkende Kaufkraft in China, bedingt durch eine Immobilienkrise und eine restriktivere Konsumkultur, wirkt sich massiv auf den Absatz von Luxusgütern aus.

Trotz eines Umsatzes von 748 Millionen Dollar seit der Übernahme durch Coupang konnte Farfetch die Profitabilität bisher nicht zurückgewinnen. Im zweiten Quartal 2024 verzeichnete Coupang einen Nettoverlust von 105 Millionen Dollar, was auf die Schwierigkeiten bei der Integration von Farfetch zurückgeführt wird. „Wir sehen eine strategische Chance, die langfristig wertvoll sein kann“, erklärte Coupang-CEO Bom Kim. Ob der Turnaround gelingt, bleibt jedoch abzuwarten.

In einer Stellungnahme gegenüber Business of Fashion erklärte Farfetch: „Unser strategischer Fokus und operative Exzellenz ermöglichen es uns, außergewöhnliche Einkaufserlebnisse für unsere Kunden zu bieten – mit der besten Auswahl, dem besten Service und den besten Preisen. Durch die Konzentration auf den Farfetch-Marktplatz werden wir weiterhin die besten Luxus-Erlebnisse für Kunden, Marken und Boutiquen schaffen.“

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