Die Produktqualität und -Sicherheit von chinesischen Plattformen sorgen derzeit in verschiedenen Ländern für Aufsehen. Ein aktueller ÖKO-TEST von 21 Shein-Produkten, darunter Kleidung und Schuhe für unterschiedliche Altersgruppen, deckt „gravierende Qualitätsmängel und gesundheitliche Risiken“ auf. Zwei Drittel der getesteten Artikel fielen durch, die beste Note lautete „ausreichend“.
Besonders alarmierend laut ÖKO-TEST: Viele der Kleidungsstücke und Accessoires enthalten gefährliche Chemikalien. In einem Baby-Kleid mit Einhornmuster fand das Labor toxisches Antimon, das über den Schweiß in den Körper gelangen kann. Diese Substanz kann hochgiftig wirken, sobald sie ins Blut gerät. Ein Teenager-Anzug war mit Dimethylformamid belastet, einem Stoff, der als fruchtbarkeitsschädigend eingestuft wird.
Noch bedenklicher waren die Ergebnisse bei den getesteten Sandalen: Bei zwei Modellen wurde eine hohe Konzentration an Blei und Cadmium festgestellt – beides Schwermetalle, die im menschlichen Körper langfristige Schäden verursachen können. Diese Chemikalien sollten laut EU-Standards längst aus der Textilproduktion verbannt sein.
ÖKO-Test kritisiert auch die mangelnde Transparenz seitens Shein. Weder die sozialen noch die ökologischen Produktionsbedingungen werden ausreichend offengelegt.
Auch Verbraucherschützer in den USA nehmen den Fast-Fashion-Giganten ins Visier. Laut einem Bericht von The Information bot SHEIN Kinderpullover mit Kordeln an, die ein Strangulationsrisiko darstellen. Entsprechende Artikel wurden jedoch bereits entfernt, nachdem das Thema öffentlich gemacht wurde.
SHEIN gab zudem im Kontext der Diskussion in den Vereinigten Staaten an, dass sie weitere nicht konforme Produkte schnell aus dem Sortiment nehmen und ihr Team zur Sicherstellung von Produktqualität und -Sicherheit weiter ausbauen werden.
