Das Customer Intelligence Unternehmen Acxiom hat eine aktuelle Analyse zur regionalisierten Kaufkraft in Deutschland für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die Studie prognostiziert eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 26.870 Euro, was einer Steigerung von 967 Euro oder 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Gesamtkaufkraft in Deutschland wird voraussichtlich um 4,7 % auf etwa 2.278 Milliarden Euro ansteigen.
Acxiom stützt seine Prognose auf die Gemeinschaftsdiagnose führender Wirtschaftsinstitute, die eine positive Einkommensentwicklung für das kommende Jahr vorhersagen. Die im Jahr 2023 durchgeführten Lohn- und Transfererhöhungen sollen sich fortsetzen und zu einer erneuten Steigerung auf der Lohn- und Einkommensseite führen. Zudem sind die Belastungen durch hohe Energiepreise gesunken und die Inflationsrate wird auf 2,3 % prognostiziert. Damit steht erstmals seit 2021 eine reale Kaufkraftsteigerung in Aussicht.
Die zusätzliche Kaufkraft könnte auch für nachhaltigen Konsum genutzt werden, da viele Menschen einen nachhaltigen Lebensstil anstreben. Jedoch hängt dies vom finanziellen Spielraum und der Werthaltung der Einzelnen ab. Verschiedene bestehende Initiativen zeigen, dass verantwortungsbewusster Konsum auch unabhängig vom Einkommen stattfinden kann.
Regionale Unterschiede:
Bayern führt das Einkommensranking der Bundesländer mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 28.977 Euro und 107,8 Indexpunkten an. Hamburg folgt knapp dahinter mit 28.931 Euro, gefolgt von Baden-Württemberg mit 28.627 Euro. Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein liegen ebenfalls über dem bundesweiten Durchschnitt, während Mecklenburg-Vorpommern mit 23.312 Euro die niedrigste Kaufkraft aufweist.
Städteranking:
Innerhalb der kreisfreien Städte und Landkreise führt der Landkreis Starnberg das Ranking mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 36.329 Euro an, gefolgt vom Kreis München und dem Hochtaunuskreis. München dominiert zudem als Großstadt mit der höchsten Kaufkraft von 33.996 Euro, deutlich vor anderen Metropolen wie Düsseldorf und Stuttgart. Am unteren Ende des Rankings der Großstädte stehen Duisburg, Bremerhaven und Gelsenkirchen.
Diese Ergebnisse verdeutlichen die regionalen Unterschiede in der Kaufkraft und die damit verbundenen wirtschaftlichen Disparitäten in Deutschland. Während Städte wie München sich klar absetzen, zeigen Städte wie Duisburg noch Potenzial für wirtschaftliches Wachstum.
Die Berechnung des Kaufkraftindex basiert auf Daten des Statistischen Bundesamts und beinhaltet unterschiedliche Einkommensquellen wie Löhne, Renten und Transferleistungen. Die Studie dient als Informationsquelle für Unternehmen aus Branchen wie Automotive, Finanzdienstleistungen und Einzelhandel, um das Konsumverhalten der Bevölkerung besser zu verstehen und darauf reagieren zu können.