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Nachhaltigkeitsbericht: Shein deckt Kinderarbeit bei Lieferanten auf

Autor
Büro und Headquarter von Shein
Foto: Shein
Themen

Zusammenfassung

Der chinesische Fast-Fashion-Riese Shein steht wegen neu entdeckter Kinderarbeitsfälle in der Lieferkette unter Druck. Die Enthüllungen kommen kurz vor dem geplanten Börsengang in London und werfen Fragen über ethische Standards und die Verantwortung internationaler Unternehmen auf.
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Der chinesische Fast-Fashion-Riese Shein steht wegen seiner neuesten Nachhaltigkeitsberichte erneut in der Kritik. In dem Bericht deckte das Unternehmen zwei Fälle von Kinderarbeit in seiner Lieferkette auf, bei denen Lieferanten minderjährige Arbeiter unter 16 Jahren beschäftigten.

Nach eigenen Angaben hat Shein die Zusammenarbeit mit den betroffenen Lieferanten sofort ausgesetzt. Diese dürfen erst wieder Bestellungen erhalten, wenn sie Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Prozesse, insbesondere zur Verifizierung von Identitätsdokumenten, nachweisen können. Beide Fälle wurden laut Shein „schnell gelöst“, unter anderem durch die Auflösung der Arbeitsverträge der betroffenen Minderjährigen, medizinische Untersuchungen sowie deren sichere Rückkehr zu ihren Familien.

Die aktualisierten Richtlinien wurden in Abstimmung mit Regulierungsbehörden und Lieferanten entwickelt, wie Annabella Ng, Direktorin für globale Regierungsbeziehungen bei Shein in Singapur, gegenüber Reuters erklärte.

Shein hat bisher keine spezifischen Statistiken zu Kinderarbeit öffentlich gemacht, jedoch sank der Anteil solcher Verstöße laut Bericht von 1,8% bei Audits im Jahr 2021 auf 0,1% im Jahr 2023. Insgesamt führte das Unternehmen 2023 fast 4.000 Audits durch, was eine deutliche Steigerung im Vergleich zu früheren Jahren darstellt.

Die Enthüllungen kommen zu einem brisanten Zeitpunkt, da Shein eine 50 Milliarden Pfund schwere Börsennotierung in London anstrebt. Das Unternehmen hat bereits Unterlagen bei der Financial Conduct Authority eingereicht, um den Grundstein für den Börsengang zu legen. Die nun bekannt gewordenen Missstände werfen laut The Telegraph in Großbritannien jedoch erneut Fragen auf, ob Shein tatsächlich in London gelistet werden sollte.

Shein betont jedoch immer wieder, eine „Null-Toleranz-Politik“ gegenüber Zwangsarbeit zu verfolgen und regelmäßige Audits bei seinen Lieferanten durchzuführen. Ob die jüngsten Enthüllungen Einfluss auf den geplanten Börsengang haben werden, bleibt abzuwarten. Die Debatte über ethische Standards und die Verantwortung internationaler Unternehmen rückt jedoch zunehmend in den Fokus, insbesondere wenn es um die Zulassung an prestigeträchtigen Börsen geht.

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