Die Prospektwerbung erlebt im digitalen Zeitalter einen tiefgreifenden Wandel, doch gedruckte Prospekte behaupten sich trotz vielfältiger Alternativen als beliebtestes Werbemedium. Der neue „Prospektmonitor“ von IFH MEDIA ANALYTICS zeigt, dass die wöchentliche Nutzung von Printwerbung mit 65 Prozent nach wie vor stark ist und digitale Kanäle ergänzend verwendet werden. Social Media und Apps verzeichnen jedoch wachsende Nutzungsraten: Anbieter-Apps werden nun wöchentlich von 58 Prozent der Befragten genutzt, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Frühjahr 2024. QR-Codes als Brücke zwischen Print- und Digitalwerbung haben sich hingegen kaum durchgesetzt.
Die Studie beleuchtet die unterschiedlichen Erwartungen und Nutzungsgewohnheiten von Verbrauchern und Marketingverantwortlichen. Sie zeigt, dass Verbraucher Printmedien eher als Inspirationsquelle nutzen, während digitale Prospekte gezielt zur Informationssuche herangezogen werden. QR-Codes, die zunehmend in Printanzeigen zur Verknüpfung mit Online-Angeboten eingebaut werden, bleiben bei den Konsumenten jedoch auf geringe Resonanz beschränkt – nur 14 Prozent verwenden sie regelmäßig. Dennoch setzen 54 Prozent der Händler auf die Integration von QR-Codes und erwarten damit langfristig eine stärkere Nutzung.
Emotionale Bindung durch Schnäppchenjagd
Prospekte dienen nicht nur zur Produktwerbung, sondern haben auch emotionale Bedeutung. Die IFH-Studie zeigt, dass Konsumenten beim Schnäppchenkauf ein Gefühl von Kontrolle und Zufriedenheit empfinden. Rund 92 Prozent der Befragten empfinden Freude bei einem gelungenen Schnäppchen und 67 Prozent erleben sogar Stolz über das vermeintliche Verhandlungsgeschick. Neben dem finanziellen Vorteil stärken die Angebote das Gefühl von Stabilität, insbesondere in Zeiten steigender Preise.
Ausgewogener Mix: Händler setzen weiter auf Print und Digital
Die kontinuierlich hohe Beliebtheit von Prospekten zeigt sich auch in den Marketingstrategien des Handels. Seit 2022 wurde verstärkt in digitale Werbung investiert, doch knapp die Hälfte der Unternehmen setzt weiterhin auf einen ausgewogenen Mix aus Print- und Digitalwerbung. 78 Prozent der befragten Händler nutzen Social Media, das sich als führendes digitales Medium etabliert hat. Der Trend zur Digitalisierung ist klar erkennbar, jedoch bleibt Printwerbung für Händler unverzichtbar.
Insgesamt deutet der IFH Prospektmonitor darauf hin, dass Print- und Digitalwerbung im Zusammenspiel noch ausbaufähig sind. Der aktuelle Einsatz von QR-Codes trifft selten die Bedürfnisse der Konsumenten. Hier könnte eine Weiterentwicklung, beispielsweise durch personalisierte Angebote, die Nutzung und Relevanz erhöhen.