Der Einzelhandel in Deutschland konnte im Jahr 2024 eine positive Umsatzentwicklung verzeichnen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg der reale, preisbereinigte Umsatz um 1,3 % gegenüber 2023. Nominal erhöhte sich der Umsatz um 2,7 %. Besonders bemerkenswert ist der deutliche Aufschwung im zweiten Halbjahr, das einen realen Zuwachs von 3,0 % brachte, nachdem das erste Halbjahr noch ein Minus von 0,4 % auswies.
Im Langzeitvergleich zeigt sich, dass die Umsätze trotz des Zuwachses noch 2,7 % unter dem Rekordjahr 2021 liegen. Damals hatte die Corona-Pandemie zu einem Boom im Online- und Versandhandel geführt, der 2024 durch den stationären Handel nicht vollständig kompensiert werden konnte. Dennoch liegen die Umsätze real 2,6 % über dem Vor-Corona-Niveau von 2019.
Weihnachtsgeschäft mit starkem November
Ein zentraler Treiber des Jahresendgeschäfts war der November 2024, der durch Sonderaktionen wie den „Black Friday“ und „Cyber Monday“ geprägt war. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 2,5 % und nominal um 3,5 %. Allerdings sanken die Umsätze kalender- und saisonbereinigt gegenüber Oktober 2024 leicht um 0,6 %.
Besonders im Lebensmittelhandel waren zum Jahresende Zuwächse zu verzeichnen: Der Umsatz legte im November 2024 real um 1,7 % und nominal um 4,1 % gegenüber dem Vorjahr zu. Auch im Nicht-Lebensmittelbereich gab es real ein Plus von 2,3 %. Getragen wurde diese Entwicklung vor allem durch den Internet- und Versandhandel, der im November einen realen Umsatzanstieg von 9,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat verbuchte.
Methodik und Ausblick
Die Schätzungen des Statistischen Bundesamtes für das Gesamtjahr 2024 basieren auf den vorliegenden Daten bis November und einer Hochrechnung für Dezember. Das reale Umsatzwachstum liegt in einer Bandbreite von 1,2 % bis 1,5 %, nominal zwischen 2,6 % und 2,9 %. Trotz der positiven Entwicklung bleiben die Umsatzniveaus in Teilen hinter den Spitzenwerten früherer Jahre zurück.