Zum 1. Januar 2025 hat Mexiko neue Zollvorschriften eingeführt, die insbesondere E-Commerce Importe aus Ländern ohne Handelsabkommen betreffen. Die Steuerbehörde SAT gab bekannt, dass Waren, die auf dem Postweg aus solchen Ländern geliefert werden, künftig mit einer Abgabe von 19 Prozent belegt werden. Betroffen sind unter anderem beliebte Onlinehändler wie Shein und Temu, die aus China operieren – ein Land, das kein Handelsabkommen mit Mexiko hat.
Die Maßnahme zielt laut South China Morning Post darauf ab, den Wettbewerb im E-Commerce fairer zu gestalten und Steuerumgehungen zu verhindern. Produkte aus Kanada und den USA, die unter das Handelsabkommen USMCA fallen, werden hingegen nur mit 17 Prozent besteuert, sofern ihr Wert 50 bis 117 US-Dollar beträgt.
Zudem gelten seit dem 19. Dezember 2024 verschärfte Importregeln für Textilien und Haushaltswaren. Präsidentin Claudia Sheinbaum hatte ein Dekret unterzeichnet, das Abgaben von bis zu 35 Prozent auf Produkte wie Kleider, Decken und Vorhänge vorsieht. Damit will die Regierung heimische Unternehmen schützen und Arbeitsplätze in der Branche sichern.
Die neuen Zölle könnten jedoch weitreichende Folgen haben. Branchenexperten in Mexiko warnen vor einer möglichen Beeinträchtigung des IMMEX-Programms, das es Unternehmen erlaubt, Waren zollfrei zu importieren, um sie weiterzuverarbeiten und in die USA zu exportieren. Auch E-Commerce-Riesen wie Shein und Temu, die im Nachbarstaat der USA mit Amazon und Walmart konkurrieren, könnten durch die Maßnahmen an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.