Der Black Friday bleibt trotz der neuen Schnäppchen-Konkurrenz Temu und dem kurz vor der Black Week stattgefundenen Amazon Prime Deals Days das zentrale Event für Schnäppchenjäger in Deutschland – doch auch 2024 zeichneten sich deutliche Veränderungen ab.
Vom Black Friday zum Black November
Ein immer deutlicher werdender Trend zeigt, dass der Black Friday längst nicht mehr nur ein einzelner Tag ist. Händler weiten ihre Aktionen zunehmend auf eine gesamte „Black Week“ oder gar einen „Black November“ aus. MediamarktSaturn hatte den Black November sogar Ende Oktober begonnen und selbst Amazon hatte sich, anders als in den Vorjahren, eine ganze Black Week gegönnt. Bei den meisten Händlern steigerten sich die Rabatte bis zum eigentlichen Black Friday, was oft bei Verbrauchern dazu führt, dass Käufe „strategisch“ auf die rabattstärksten Tage gelegt werden. Eine repräsentative Umfrage des Portals BlackFriday.de zeigt: 87 Prozent der Käufer gaben an, bewusst auf den Black Friday zu warten, um den besten Preis zu erzielen. Gleichzeitig verteilt sich die Nachfrage inzwischen entspannter über den gesamten Rabattzeitraum.
Während in den vergangenen Jahren viele Kunden bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zuschlugen, verteilt sich die Nachfrage inzwischen allerdings gleichmäßiger über das Wochenende. Aus dem Black Friday ist längst mindestens ein Black Weekend geworden, so dass zumindest Online-Händler die Rabatte noch bis einschließlich Sonntag – sowie auch heute – anbieten.
Kunden offenbar unsicher über konkretes Datum
Kurios dagegen ist, dass laut Google Trends am 22. November, eine Woche vor dem eigentlichen Black Friday,ein sprunghafter Anstieg der Suchanfragen nach „Black Friday“ zu verzeichnen war. Offenbar waren viele Verbraucher unsicher über das korrekte Datum, das traditionell immer auf den vierten Freitag im November fällt.
Vor allem deutsche Innenstädte haben profitiert
Am Black Friday 2024 selbst erlebten vor allem deutsche Innenstädte einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen. Laut hystreet.com lagen die Passantenfrequenzen am 29. November um 48 Prozent höher als im Vorjahr. Der hystreet-Index hyX, der deutschlandweit Passantendaten erfasst, stieg dabei um 62 Punkte auf 189 Zähler – ein klarer Indikator für die wiedergewonnene Anziehungskraft des stationären Handels.
Besonders in Augsburg (+390 %), Chemnitz (+221 %) und Rostock (+204 %) war der Zuwachs signifikant. Weihnachtsmärkte, die vielerorts zeitgleich eröffneten, trugen zusätzlich zum Besucheranstieg bei. Dies zeigte sich vor allem durch hohe Frequenzen in den Abendstunden. Das gute Wetter, das anders als unter der Woche mit nur wenig Regen glänzte, unterstützte den Trend.
Auch im Vergleich zu regulären Freitagen im November zeigte der Black Friday eine bemerkenswerte Steigerung der Besucherzahlen um 71 Prozent. „Diese Entwicklung signalisiert eine mögliche Initialzündung für das Weihnachtsgeschäft“, erklärt Julian Aengenvoort, Geschäftsführer von hystreet.com. Trotz anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten und einer verhaltenen Verbraucherstimmung bleibt die Resilienz der Konsumenten offensichtlich.
Fazit: Das Weihnachtsgeschäft ist eröffnet
Nach dem Cyber Monday beginnt nun offiziell das Weihnachtsgeschäft, das in vielen Branchen natürlich noch wichtiger ist als der Black Friday. Händler haben damit einen klaren Fokus auf die kommenden Wochen. Dennoch ist davon auszugehen, dass dieses Jahr noch mehr Konsumentenausgaben rund um Weihnachten in den November vorgezogen wurden.