Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Dezember 2024 deutlich gesunken und erreicht mit 84,7 Punkten den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Im November lag der Index noch bei 85,6 Punkten. Die jüngste Entwicklung spiegelt vor allem die zunehmend pessimistischen Erwartungen der Unternehmen wider, während die aktuelle Geschäftslage etwas besser bewertet wurde. Das ifo Institut verweist auf eine anhaltende Schwäche der deutschen Wirtschaft, die mittlerweile als „chronisch“ beschrieben wird.
Im Verarbeitenden Gewerbe verzeichnet der Index einen spürbaren Rückgang. Die Unternehmen äußerten sich unzufriedener über die laufenden Geschäfte, während sich die Erwartungen für die kommenden Monate nochmals deutlich eintrübten. Ein weiterer Rückgang der Auftragslage verschärft die Situation zusätzlich. Viele Betriebe kündigten Produktionskürzungen an, was die Sorgen um den Industriesektor verstärkt.
Auch im Dienstleistungssektor verschlechterte sich die Stimmung. Obwohl die aktuelle Lage etwas besser bewertet wurde, sorgt der pessimistischere Blick in die Zukunft für den Rückgang des Index. Während die Gastronomie dank eines erfreulichen Weihnachtsgeschäfts optimistischere Töne anschlägt, zeigt sich der Bereich Transport und Logistik zunehmend besorgt über die kommenden Monate.
Im Handel endete die leichte Aufwärtsbewegung der letzten Monate. Händler bewerteten ihre laufenden Geschäfte negativer, und die Erwartungen fielen insgesamt skeptischer aus. Besonders der Großhandel litt unter dieser Entwicklung, aber auch der Einzelhandel meldete eine zunehmende Unzufriedenheit.
Ein Lichtblick zeigte sich hingegen im Bauhauptgewerbe: Das Geschäftsklima verbesserte sich leicht, da die Unternehmen ihre aktuelle Lage etwas positiver einschätzten. Allerdings blicken die Bauunternehmen mit vorsichtigem Pessimismus in die Zukunft, sodass die Erwartungen erneut gesunken sind.
Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, betont die anhaltende Schwäche der deutschen Wirtschaft und verweist auf die strukturellen Herausforderungen, die ein nachhaltiges Wachstum derzeit behindern.
Die aktuelle Umfrage des ifo Instituts unterstreicht somit die schwierige Lage der deutschen Wirtschaft am Jahresende 2024. Die Kombination aus pessimistischen Erwartungen und anhaltender Unsicherheit dürfte die Unternehmen auch in den kommenden Monaten belasten.