Der traditionsreiche Brillen-Großhändler Wagner + Kühner aus Bad Kreuznach hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen beliefert seit Jahrzehnten kleine und mittelständische Optiker in ganz Deutschland mit Brillen und Sonnenbrillen zahlreicher Marken. Wie unter anderem Merkur berichtet, führen vor allem ein plötzlicher Markteinbruch und die schwere Erkrankung des Gesellschafters zu dem Schritt.
Das Unternehmen wurde 1945 gegründet und gilt als einer der erfahrensten Brillen-Distributoren für den mittelständischen Optikerhandel. Erst im Jahr 2023 wechselte die Gesellschafterstruktur. Der jetzige Eigentümer übernahm das Unternehmen mit dem Ziel, das Geschäft weiterzuentwickeln.
Markteinbruch und gesundheitliche Gründe als Auslöser
Die offizielle Insolvenzanmeldung erfolgte am 25. Juni 2025 beim Amtsgericht Bad Kreuznach. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Jens Lieser von Lieser Rechtsanwälte bestellt. Für die aktuell 28 Mitarbeiter wurde Insolvenzgeld bei der Bundesagentur für Arbeit beantragt.
Der Brillengroßhändler nennt zwei Hauptursachen für die wirtschaftliche Schieflage. Zum einen habe ein unerwartet starker Nachfragerückgang im ersten Halbjahr 2025 das Geschäft belastet. Dieser sei insbesondere durch die allgemeine Konsumzurückhaltung im Zuge globaler Krisen und geopolitischer Unsicherheiten entstanden. Zum anderen erschwere eine schwere Erkrankung des Gesellschafters die operative Steuerung des Unternehmens.
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Weiterhin Lieferung an Kunden – Investor gesucht
Trotz der Insolvenz sollen die Geschäftsbeziehungen zu den Kunden fortgeführt werden. Wagner + Kühner betont, dass bestehende Bestellungen weiterhin ausgeliefert werden. Die Versorgung kleiner und mittlerer Optikbetriebe bleibt somit sichergestellt.
Jens Lieser sieht die Situation nicht als ausweglos: „Wagner + Kühner verfügt über eine gefestigte Marktposition, ein tragfähiges Geschäftsmodell und ein motiviertes Team.“ Man sei zuversichtlich, eine Fortführungslösung mit einem geeigneten Investor realisieren zu können.
