Der US-Kosmetikkonzern Coty hat im dritten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang verzeichnet, sieht sich aber strategisch gut aufgestellt für eine Trendwende ab dem Geschäftsjahr 2026. Im Zeitraum bis Ende März 2025 sank der Umsatz um 6 Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar (rund 1,2 Mrd. Euro). Besonders im Segment Consumer Beauty zeigte sich der Druck, wo die Umsätze um 9 Prozent nachgaben – vor allem infolge sinkender Nachfrage in den Bereichen Körperpflege und dekorative Kosmetik. Auch das Prestige-Segment, das zwei Drittel des Umsatzes ausmacht, verzeichnete ein Minus von 4 Prozent.
Profitabilität gesichert – trotz Sonderbelastungen
Trotz der Umsatzrückgänge konnte Coty die bereinigte operative Marge sowohl im Quartal als auch im bisherigen Jahresverlauf leicht steigern. Das operative Ergebnis auf bereinigter Basis stieg im Q3 um 3 Prozent auf 147,9 Millionen US-Dollar. Hintergrund sind vor allem kurzfristige Einsparmaßnahmen und ein striktes Kostenmanagement. Gleichzeitig belasteten Einmaleffekte wie ein Abschreibungsverlust von rund 213 Millionen US-Dollar im Bereich Consumer Beauty sowie die Veräußerung der Beteiligung an Kim Kardashians Marke SKKN das ausgewiesene Ergebnis erheblich. Unter dem Strich steht ein Nettoverlust von 409 Millionen US-Dollar für das dritte Quartal.
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„All-in to Win“-Programm soll langfristige Effizienz sichern
Als Reaktion auf die anhaltend schwierige Marktlage, insbesondere in den USA, hat Coty das Transformationsprogramm „All-in to Win“ gestartet. Ziel ist es, die Organisationsstruktur zu verschlanken, Innovationsprozesse zu beschleunigen und die globale Skalierung zu fördern. Allein durch Fixkosteneinsparungen sollen bis FY27 rund 370 Millionen US-Dollar eingespart werden. Zusammen mit laufenden Produktivitätsmaßnahmen rechnet Coty mit einem Gesamteinsparpotenzial von rund 500 Millionen US-Dollar.
Wachstumstreiber für FY26: Neue Düfte, E-Commerce und TikTok
Für das kommende Geschäftsjahr kündigt Coty zahlreiche neue Produkte und strategische Initiativen an. Im Prestige-Segment sind zwei große Duftneuheiten geplant, außerdem der Markteintritt eines etablierten Labels in den USA. Der E-Commerce soll weiter gestärkt und über Plattformen wie Amazon und TikTok Shop ausgebaut werden. Im Bereich Consumer Beauty setzt Coty auf Duft-Innovationen unter anderem mit adidas sowie neue Technologien in dekorativer Kosmetik, insbesondere bei Mascara und Nagellack.
Nachhaltigkeit und ESG-Ratings im Aufwind
Neben finanziellen Maßnahmen betont Coty auch Fortschritte in der Nachhaltigkeit: Die ESG-Ratings von MSCI und Sustainalytics wurden jeweils verbessert. Damit positioniert sich das Unternehmen als verantwortungsbewusster Akteur im Beauty-Markt.
Ausblick bleibt vorsichtig optimistisch
Für das Schlussquartal des Geschäftsjahres 2025 erwartet Coty einen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich auf vergleichbarer Basis. Im Gesamtjahr dürfte der Umsatz um rund 2 Prozent auf vergleichbarer Basis und etwa 5 Prozent auf berichteter Basis zurückgehen – belastet auch durch Währungseffekte. Die EBITDA-Marge soll dennoch um rund 70 Basispunkte auf 18,5 Prozent steigen. Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet Coty mit einem Free Cashflow von etwa 300 Millionen US-Dollar und einem stabilen Verschuldungsgrad.
