Der Berliner Online-Modehändler und Curared-Shopping-Pionier Outfittery fusioniert mit seinem spanischen Konkurrenten Lookiero. Beide Unternehmen sind auf personalisierte Shopping-Erlebnisse spezialisiert und bedienen künftig zusammen über drei Millionen Kunden in 13 europäischen Märkten. Outfittery-Gründerin Julia Bösch übernimmt die Rolle der Executive Chair und leitet den Verwaltungsrat, während Lookiero-Gründer Oier Urrutia als CEO das operative Geschäft führt.
„Nach fünf Jahren strategischer Gespräche und Planungen freue ich mich riesig, dass Outfittery und Lookiero ihre Kräfte bündeln. Gemeinsam bedienen wir über drei Millionen Kunden in 13 europäischen Märkten.“, so Julia Bösch auf LinkedIn. „„Von Anfang an war klar, dass Outfittery und Lookiero die gleiche Vision teilen. Unsere Fusion ist ein bedeutender Meilenstein, um Europas führender Anbieter für Online Personal Shopping zu werden.“
Oier Urrutia, Gründer und CEO von Lookiero, ergänzt: „Ich bin unglaublich dankbar für unser Team, unsere Investoren und Partner, die diesen Schritt möglich gemacht haben. Gemeinsam bauen wir den führenden Anbieter für Online Personal Shopping in Europa auf.“
Synergien bei Zielgruppen und Technologie
Während Outfittery bislang vor allem Männermode im höherpreisigen Segment angeboten hat, fokussiert sich Lookiero auf preiswertere Damenmode. Die Fusion soll das Angebot erweitern und die technologische Basis stärken. Laut Bösch will das Unternehmen verstärkt auf eine KI-gestützte Datenplattform setzen, die mit doppelt so vielen Kundendaten präzisere Modeempfehlungen ermöglichen soll.
Investoren unterstützen den Zusammenschluss
Parallel zur Fusion haben laut Handelsblatt die Investoren erneut Kapital bereitgestellt. Experten schätzen, dass bisher zwischen 50 und 60 Millionen Euro Wagniskapital in Outfittery geflossen sind. Das Unternehmen gibt an, 2023 erstmals profitabel gewesen zu sein. Alle bisherigen Investoren – darunter HV Capital, Northzone und Octopus Ventures – bleiben weiterhin an Bord.
Herausforderungen und Marktstrategie
Der Online-Modehandel steht vor Herausforderungen wie hohen Retourenquoten und einer veränderten Investorenlandschaft, die zunehmend auf Künstliche Intelligenz setzt. Dennoch sieht Bösch langfristiges Potenzial in der Individualisierung des Einkaufserlebnisses und setzt auf eine stärkere Personalisierung durch Technologie. Die Integration beider Unternehmen soll noch 2025 abgeschlossen werden, mit möglichen Erweiterungen des Angebots in der Zukunft.