Wie die EU-Kommission mitteilt, haben die Europäische Union und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) formell Verhandlungen über ein bilaterales Freihandelsabkommen begonnen. Ziel ist ein umfassendes Abkommen, das die Handelsbeziehungen in der Golfregion auf ein neues Niveau heben soll.
Startschuss für ein historisches Abkommen
Bereits am 10. April hatten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Präsident der VAE, Scheich Mohamed bin Zayed Al Nahyan, die Aufnahme der Gespräche vereinbart. Nun bestätigten EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič und der emiratische Außenhandelsminister Thani bin Ahmed Al Zeyoudi in Dubai den gemeinsamen Fahrplan. Die inhaltlichen Arbeiten sollen im Juni starten.
Die Gespräche zielen auf eine Zollsenkung für Waren, die Erleichterung von Dienstleistungen sowie den digitalen Handel und Investitionen ab. Besondere Aufmerksamkeit gilt strategischen Sektoren wie erneuerbaren Energien, grünem Wasserstoff und kritischen Rohstoffen. Diese Bereiche sind sowohl für den ökologischen als auch den digitalen Wandel zentral.
Großes Potenzial für Zusammenarbeit
Die VAE gelten als wichtigster Handelspartner der EU in der Golfregion. Der bilaterale Warenhandel beläuft sich auf rund 55 Mrd. Euro, der Dienstleistungsverkehr auf 39 Mrd. Euro. Die Exporte der EU umfassen unter anderem Fahrzeuge, Maschinen und zunehmend grüne Technologien. Umgekehrt liefern die VAE Rohstoffe wie Öl, Gas und Metalle.
Ein Abkommen mit den VAE würde das bestehende Netz von 44 Handelsabkommen mit 76 Partnerländern erweitern. Auch aus geopolitischer Sicht könnte dies die Beziehungen der EU zur Golfregion stärken und neue Perspektiven für europäische Unternehmen in wachstumsstarken Sektoren wie Fintech, Weltraumtechnologie oder nachhaltige Lebensmittelsysteme schaffen.