Unser Fundstück der Woche: Im malerischen Spreewalddorf Lehde, oft als „Venedig im Taschenformat“ bezeichnet, liefert die Deutsche Post DHL ihre Sendungen auf eine ganz besondere Weise aus: per Postkahn. Lehde, das für seine idyllischen Wasserstraßen und zum Teil fehlende Straßenanbindung bekannt ist, erfordert für die letzte Meile für rund 65 Haushalte, dass in mehr als sechs Monate im Jahr Pakete und Briefe über die fließenden Wasserwege zu den Anwohnern transportiert wird.
Wie Deutsche Post DHL auf LinkedIn schreibt, blickt die dort aufgrund jahrelanger Tätigkeit lokal bekannte Zustellerin erwartungsvoll auf den Saisonbeginn: „Nach dem Winter freue ich mich besonders darauf, auf den Postkahn umzusteigen und wieder auf den idyllischen Fließen im Spreewald unterwegs zu sein. Dabei ist Muskelkater in den Armen in den ersten Wochen nach dem Saisonstart inklusive“, wird die Zustellerin zitiert.
Die Tradition dieser in Deutschland einzigartigen Zustellmethode besteht seit über einem Jahrhundert. In Lehde stellt Deutsche Post/DHL mittlerweile jede Woche über 600 Briefe und rund 80 Pakete zu. Und das ohne motorisierte Hilfe, da motorbetriebene Boote im Naturschutzgebiet verboten sind, um die Ruhe für dort lebende Tiere zu bewahren.
Nachdem der Logistikkonzern vor knapp 2 Jahren die Zustellung rund um Drohnen eingestellt hatte, zeigt die traditionelle und umweltfreundliche Methode der Paketzustellung in Lehde eindrucksvoll, wie DHL dennoch „alternative“ Lösungen nutzt, um den geografischen – und in diesem Fall auch ökologischen – Herausforderungen in ländlichen Regionen Deutschlands zu begegnen.