Im zweiten Quartal 2024 hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Logistikwirtschaft leicht verbessert. Der Index stieg von 83 auf 85,6 Punkte, wie aus den Erhebungen des Logistik-Indikators des Ifo Instituts im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) hervorgeht. Trotz besserer Einschätzung der Geschäftslage bleibt die Unzufriedenheit bestehen. Der Erwartungsindikator verzeichnete einen merklichen Anstieg, wobei ein skeptischer Blick auf das kommende halbe Jahr vorherrscht.
Wie Logistik Heute berichtet, steigt der Klimaindikator der Logistikdienstleisterstieg von 80,7 auf 84,1 Punkte, was hauptsächlich auf weniger pessimistischen Geschäftserwartungen zurückzuführen ist. Trotz der verbesserten Stimmung bleiben die Aussichten für das kommende halbe Jahr von Sorgen geprägt. Die Geschäftslage wird weiterhin als ungünstig eingeschätzt, wenn auch weniger häufig als zu Jahresbeginn. Die Nachfrage ging erneut zurück, jedoch weniger stark als in den vorangegangenen Quartalen. Auch die Nachfrageerwartungen fielen weniger negativ aus. Die Auftragsbestände blieben überwiegend rückläufig und Stellenkürzungen wurden kaum noch geplant.
In Handel und Industrie bewerteten die Betriebe ihre aktuelle Lage ähnlich ungünstig wie im Vorquartal. Die Geschäftserwartungen verbesserten sich jedoch merklich. Trotz dieser positiven Entwicklung blicken die Unternehmen weiterhin mit Bedenken auf das kommende halbe Jahr. Der Klimaindikator stieg auf 87,3 Punkte, bleibt jedoch weiterhin auf einem unzufriedenstellenden Niveau. Der Lagerbestand blieb unverändert, und es wird weiterhin mit Preiserhöhungen sowie Stellenabbau gerechnet.
Für den weiteren Jahresverlauf sieht das Ifo-Institut eine tendenzielle Erholung. Die Stimmung unter Verbrauchern und Unternehmen habe sich seit Jahresbeginn aufgehellt und die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen dürfte zurückkehren. Prof. Dr. Thomas Wimmer, Vorstandsvorsitzender der BVL, kommentierte die aktuelle Quartalsauswertung positiv: „Seit Anfang 2023 ging der Logistik-Indikator kontinuierlich nach unten. Die Zahlen für das zweite Quartal 2024 zeigen nun endlich ein positiveres Bild: Lage, Geschäftsklima und Erwartungen haben sich gleichermaßen verbessert.“