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Italiens Modebranche startet Transparenz-Offensive gegen Ausbeutung

Mehrere Anzüge auf einem Kleiderständer
Foto: Pixabay

Key takeaways

Italienische Justiz, Politik und Modebranche einigen sich auf freiwillige Maßnahmen gegen Arbeitsausbeutung. Eine neue Plattform soll Transparenz in der Lieferkette schaffen. Beteiligte Unternehmen erhalten ein Zertifikat – ein Schritt, der Missstände verhindern und die Reputation der Luxusindustrie schützen soll.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Italiens Justiz und Politik haben gemeinsam mit Modeverbänden und Gewerkschaften ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Arbeitsausbeutung in der Modebranche vorgestellt. Der nicht bindende Aktionsplan zielt laut einem Bericht von Reuters auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Produktion von Kleidung und Accessoires ab. Anlass sind Ermittlungen der Mailänder Staatsanwaltschaft, die systematische Missstände aufgedeckt hatten.

Gericht reagiert auf wiederholte Skandale

Ausgangspunkt war ein Vorschlag des Mailänder Gerichts im Juni 2024, nachdem Werkstätten entdeckt worden waren, in denen schlecht bezahlte Arbeitskräfte – oft ohne regulären Aufenthaltsstatus – für Luxusmarken wie Dior und Armani Taschen fertigten. Die Arbeiter erhielten dabei nur einen Bruchteil des Verkaufspreises.

Jüngstes Beispiel ist das Modehaus Valentino: Eine seiner Tochtergesellschaften wurde wegen nachgewiesener Ausbeutung unter staatliche Verwaltung gestellt – ein Schritt, den die Justiz nun durch präventive Maßnahmen künftig vermeiden will.

Freiwillige Plattform soll Lieferkette sichtbar machen

Kern des Maßnahmenpakets ist eine digitale Plattform, auf der sich Unternehmen der Lieferkette registrieren und Angaben zu Steuerkonformität, Sozialabgaben und Einhaltung von Arbeitsrecht machen sollen. Diese Daten müssen halbjährlich aktualisiert werden. Die Nutzung der Plattform ist freiwillig, Modeunternehmen werden jedoch aufgefordert, ihre Zulieferer zur Teilnahme zu bewegen.

Zertifikat für Transparenz geplant

Firmen, die sich beteiligen, erhalten von der Region Lombardei ein jeweils sechs Monate gültiges Transparenz-Zertifikat. Dieses soll Anreize schaffen, Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette zu übernehmen. Ein verpflichtender Charakter fehlt allerdings – Zulieferer dürfen weiterhin auch ohne Registrierung beauftragt werden.

Die Initiative zeigt, wie stark der Druck auf die Luxusbranche wächst, ethische Standards nicht nur zu kommunizieren, sondern tatsächlich umzusetzen. Angesichts Italiens zentraler Rolle in der weltweiten Luxusproduktion ist die Wirkung des Abkommens auch international von Bedeutung.

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