Kering hat für das erste Halbjahr 2025 einen deutlichen Umsatz- und Ergebniseinbruch bekannt gegeben. Der Konzernumsatz sank auf 7,6 Milliarden Euro – ein Rückgang von 16 % im Vergleich zum Vorjahr. Auf vergleichbarer Basis betrug das Minus 15 %. Das Betriebsergebnis verringerte sich auf 969 Millionen Euro, die operative Marge fiel um 4,7 Prozentpunkte auf 12,8 %. Der auf die Gruppe entfallende Nettogewinn belief sich auf 474 Millionen Euro.
Gucci bleibt Sorgenkind
Besonders deutlich fielen die Einbußen bei Gucci aus. Der Umsatz brach im Halbjahr um 26 % ein, der operative Gewinn halbierte sich nahezu auf 486 Millionen Euro. Die operativen Margen sanken auf 16 %. Insbesondere das Großhandelsgeschäft entwickelte sich schwach. Zwar gab es im Einzelhandel durch neue Lederwarenkollektionen wie die „Giglio“-Tasche leichte Lichtblicke, doch der Abwärtstrend blieb insgesamt bestehen.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Yves Saint Laurent und Bottega Veneta stabiler
Yves Saint Laurent erzielte einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro, ein Rückgang von 11 %. Das operative Ergebnis belief sich auf 262 Millionen Euro bei einer Marge von 20,4 %. Neue Produkte in der Schuh- und Prêt-à-porter-Kategorie fanden laut Unternehmen guten Anklang.
Bottega Veneta entwickelte sich leicht positiv und wuchs auf vergleichbarer Basis um 2 % auf 846 Millionen Euro. Die operative Marge stieg leicht auf 15 %. Das Geschäft in Nordamerika legte kräftig zu.
Durchwachsene Entwicklung bei den übrigen Marken
Die Sparte „Other Houses“, zu der unter anderem Balenciaga, Alexander McQueen und die Schmuckmarken gehören, verzeichnete einen Umsatzrückgang von 15 %. Besonders das Großhandelsgeschäft fiel mit einem Minus von 23 % ins Gewicht. Während Balenciaga in Nordamerika stabil blieb und die Schmuckmarken wie Boucheron und Qeelin wachsen konnten, sorgte McQueen für operative Verluste.
Eyewear und Beauté als Lichtblicke
Kering Eyewear und Beauté wuchsen leicht: Die Umsätze stiegen um 2 % auf 1,1 Milliarden Euro. Kering Beauté legte insbesondere dank starker Nachfrage nach Parfüms von Creed um 9 % zu. Das operative Ergebnis dieser Sparte stieg um 25 % auf 126 Millionen Euro.
Investitionen in Kreativität und Effizienz
Kering vollzieht derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Mit neuen Kreativdirektoren bei Gucci, YSL und McQueen sowie strategischen Investitionen will das Unternehmen seine Marken schärfen und die Attraktivität steigern. Parallel wird das Vertriebsnetz gestrafft und die Kostenbasis angepasst. Die Ernennung von Luca de Meo zum neuen CEO unterstreicht die Neuausrichtung an der Spitze. Konzernchef François-Henri Pinault bleibt Vorstandsvorsitzender.
Ausblick bleibt vorsichtig
Angesichts eines unsicheren wirtschaftlichen Umfelds kündigt Kering an, finanzielle Disziplin zu wahren, Investitionen gezielt zu steuern und die Bilanz zu stärken. Gleichzeitig sollen die Marken durch Innovation, Qualität und exklusiven Vertrieb langfristig profitables Wachstum generieren.


