Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat den ersten Schritt in Richtung des lang erwarteten Börsengangs gemacht. Am 12. November 2024 gab das Unternehmen bekannt, eine Registrierungserklärung bei der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) eingereicht zu haben. Diese Einreichung markiert den Startschuss für den geplanten Börsengang in den USA, über den das Unternehmen nach Jahren des Wachstums und einer wechselhaften Bewertung nun erstmals öffentlich den Vorstoß wagt.
Die genaue Anzahl der Aktien sowie die Preisgestaltung für das IPO sind noch nicht festgelegt. Klarna hat betont, dass der Börsengang erst erfolgen wird, nachdem die SEC den Antrag geprüft und genehmigt hat. Marktbedingungen und andere Faktoren könnten den genauen Zeitpunkt zudem beeinflussen, wobei Analysten laut Techcrunch mit einem Listing frühestens in der ersten Jahreshälfte 2025 rechnen.
Klarna, das seit seiner Gründung 2005 zu einem der größten Anbieter von „Buy Now, Pay Later“ (BNPL)-Lösungen geworden ist, bietet seinen Kunden die Möglichkeit, Produkte zinsfrei in Raten zu zahlen. Besonders in Europa und den USA hat sich das Unternehmen etabliert und hat seit dem Markteintritt in den USA im Jahr 2015 ein rasantes Wachstum verzeichnet.
2021 wurde das Unternehmen noch mit über 45 Milliarden Dollar bewertet, was jedoch später aufgrund von Marktanpassungen und zeitweise roten Zahlen auf 6,5 Milliarden Dollar sank. Jüngste Berichte deuten darauf hin, dass Klarna mittlerweile wieder an Wert gewonnen hat und eine Bewertung von 14 Milliarden Dollar erreichen könnte. Tatsächlich glänzte Klarna zuletzt sowohl mit zahlreichen neuen KI-Produktinnovationen, wichtigen Kooperationen mit Apple und Adyen, das Klarna in den stationären Handel bringt.
Klarna hatte zudem starke Halbjahresergebnisse für 2024 vorgelegt. Der Umsatz legte um 27 % auf 13,27 Milliarden SEK (etwa 1,13 Milliarden Euro) zu, was vor allem durch die Expansion in den USA und anderen internationalen Märkten beflügelt wurde. Das bereinigte Betriebsergebnis stieg auf 673 Millionen SEK (rund 57 Millionen Euro) und stellt nach einem hohen Verlust im vorherigen Halbjahr eine klare Trendwende dar.
Die BNPL-Branche hat dennoch in den letzten Jahren zwar an Popularität gewonnen, musste jedoch auch Herausforderungen bewältigen. Vor allem strengere Regulierungen und Marktanpassungen belasteten die Bewertungen zahlreicher Fintechs. Klarna geht daher zu einem Zeitpunkt an die Börse, an dem die Branche weltweit einer verstärkten Kontrolle unterliegt.
Für Klarna könnte der IPO den nötigen Schub bringen, um seine Expansion weiter voranzutreiben und sich im stark umkämpften BNPL-Markt langfristig zu behaupten. Das Interesse an Klarnas Börsengang ist besonders hoch, da es in diesem Jahr nur wenige prominente IPOs in der Technologiebranche gab und Klarnas europäische Herkunft für zusätzlichen Reiz sorgt.