Der Fahrrad- und E-Bike-Marktplatz Super Bike 8 hat am 7. November 2024 beim Amtsgericht Stuttgart Insolvenz angemeldet, wie RadMarkt berichtet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Stuttgarter Rechtsanwalt Rainer Tillmann von der Kanzlei TillmannSchaffer GbR bestellt. Obwohl seit der Insolvenzanmeldung über 10 Tage vergangen sind, wird auf der Website von Super Bike 8 aktuell weiterhin nur auf technische Probleme hingewiesen. Kunden sollen sich mit „ausliefernden Partnerhändler in Verbindung setzen“.
Super Bike 8 wurde 2022 von Wilhelm Hanke und Richard Hirschhuber gegründet. Ziel war es, eine Plattform für Fahrrad-Fachhändler und Endverbraucher zu schaffen, die den Online-Markt revolutioniert. Hanke war zuvor bei der zur The Platform Group (TPG) gehörenden Bike-Angebot GmbH & Co. KG tätig und leitete außerdem den Herrenberger ebike-outletstore Hanke GmbH. Hirschhuber war Mitbegründer der inzwischen aufgelösten Greenstorm Mobility GmbH und engagierte sich danach als Investor in verschiedene Mobilitätsprojekte, darunter auch Super Bike 8.
Prominente Unterstützung erhielt das Startup laut RadMarkt durch Fußballprofi Davie Selke, der als Investor und Markenbotschafter den Bekanntheitsgrad der Plattform steigern sollte. Doch auch dieses Engagement konnte die Entwicklung nicht stabilisieren.
Die Insolvenz von Super Bike 8 steht exemplarisch für die derzeitige Krise in der Fahrradbranche. Erst vor wenigen Tagen hat der bekannte E-Bike-Händler Zweirad Hackmann Insolvenz angemeldet. Ein rückläufiges Nachfrageverhalten trifft auf überfüllte Lager und führt vielerorts zu Liquiditätsproblemen.
Wie es für das Unternehmen und seine Mitarbeiter weitergeht, bleibt noch unklar. Heute meldet VeloBiz, dass die Insolvenzverwaltung einen Verkauf anstrebt. Für die Fahrradbranche ist die Pleite von Super Bike 8 in jedem Fall ein weiteres Signal für die herausfordernden Marktbedingungen, unter denen Händler und Plattformen, stationär wie online, gleichermaßen leiden.