Das Möbelwerk in Niesky, das zur Conen-Gruppe gehört, steckt in einer schweren finanziellen Krise. Das Unternehmen hat Ende Februar beim Amtsgericht Wittlich einen Insolvenzantrag gestellt, wie die Sächsische Zeitung berichtet. Neben dem Standort in Sachsen sind auch weitere Betriebe der Gruppe betroffen. Die Produktion in Niesky läuft dennoch weiter. Die 74 Mitarbeiter erhalten vorerst Insolvenzgeld von der Arbeitsagentur. Auch an den Standorten in Morbach (Rheinland-Pfalz) und Borchen (Nordrhein-Westfalen) wird weitergearbeitet.
Ein entscheidender Faktor für die Insolvenz soll das überraschende Abspringen eines Investors Mitte Februar gewesen sein. Die Verhandlungen standen kurz vor dem Abschluss, doch ohne die zugesagte Finanzierung musste die Unternehmensgruppe Insolvenz anmelden.
Die Conen-Gruppe, ein Spezialist für Schul- und Büromöbel, hatte in den letzten Jahren mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Besonders der US-Markt brach laut MDR ein, während chinesische Hersteller zunehmend Druck ausübten. Auch die schleppende Umsetzung des „Digitalpakts 2.0“ führte zu ausbleibenden Aufträgen, so heißt es. Zudem belasteten hohe Zins- und Schuldenverpflichtungen aus der Übernahme durch die Investmentgesellschaft Halder im Jahr 2019 das Unternehmen.
Der Insolvenzverwalter prüft nun verschiedene Optionen. Ziel ist es, eine nachhaltige Lösung zu finden, die möglichst viele Arbeitsplätze sichert. Gespräche mit potenziellen Investoren sollen in den kommenden Tagen beginnen. Die endgültige Zukunft des Traditionsbetriebs, der 2022 noch einen Umsatz von rund 9,8 Millionen Euro erzielte, bleibt aber offen.