Der deutsche Kurier-, Express- und Paketmarkt (KEP) zeigt sich auch 2024 dank einer Erholung im Online-Handel widerstandsfähig. Laut der heute vom Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX) veröffentlichten KEP-Studie 2025 ist das Sendungsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 % gestiegen und erreicht rund 4,29 Mrd. Sendungen. Der Gesamtumsatz der Branche klettert auf rund 27,6 Mrd. Euro – ein Plus von 4,1 %. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und schwächelnder Konjunktur setzt die Branche ihren Wachstumskurs damit fort.
Wachstum bei B2C, Rückgang bei B2B
Ein starker Treiber ist erneut der Online-Handel: Die Zahl der an Privatkunden versendeten Pakete steigt um 5,5 %. Mittlerweile entfallen rund 60 % aller KEP-Sendungen auf den B2C-Bereich. Anders sieht es bei Geschäftskunden aus: Das B2B-Segment verzeichnet ein Minus von 1,6 %, was insbesondere auf eine schwache Inlandsnachfrage zurückzuführen ist. Die gegensätzliche Entwicklung verdeutlicht die unterschiedliche Dynamik in den Marktsegmenten.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Beschäftigung steigt leicht
Die Zahl der Beschäftigten in der KEP-Branche ist im Jahr 2024 auf rund 266.300 gestiegen – das sind etwa 5.800 mehr als im Vorjahr, ein Zuwachs von 2,2 %. Damit bestätigt sich die Bedeutung der Branche auch als Jobmotor, gerade in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten.
Ausblick: 5-Mrd.-Marke rückt näher
Die mittelfristige Prognose zeigt weiteres Wachstum: Bis 2029 könnte die Anzahl der transportierten Sendungen die Marke von 5 Mrd. überschreiten. Für 2030 geht die Studie sogar von 5,19 Mrd. Sendungen aus. Das entspräche einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 3,2 %.
Marten Bosselmann, Vorsitzender des BPEX, betont die Rolle der Branche als Rückgrat des Wirtschaftskreislaufs: „Das robuste Wachstum ist ein Zeichen der Innovationskraft und Kundennähe der Branche.“ Er fordert von der Politik weniger Regulierung und praxistaugliche Rahmenbedingungen, um weiteres Wachstum zu ermöglichen.