Decathlon hat im Jahr 2024 insgesamt 1.663 Tonnen Einwegplastik eingespart – das entspricht dem Gewicht von rund 60 Millionen 1-Liter-Flaschen. Damit setzt der französische Sportartikelhändler seinen seit 2020 eingeschlagenen Kurs zur Verpackungsreduktion konsequent fort. Der Einsatz von Einwegplastik wurde seitdem weltweit um 57 Prozent reduziert. Ziel ist es, diesen Wert bis 2026 auf 70 Prozent zu steigern.
Systematische Verpackungsanalyse zeigt Wirkung
Ein entscheidender Hebel liegt laut Medieninformation bei der Reduktion lag im Bereich Transport- und Lagerverpackungen. Dort überprüfte Decathlon systematisch, ob Verpackungen tatsächlich notwendig sind – insbesondere Polybags, die im internationalen Versand bislang üblich waren. Die Analyse ergab, dass viele dieser Plastikhüllen keinen nennenswerten Schutz boten. Daraufhin wurden sie abgeschafft oder durch nachhaltigere Alternativen ersetzt, ohne dass die Produktqualität darunter litt.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Innovative Lösungen ersetzen Plastik schrittweise
Die sogenannten „Smart Swaps“ markieren einen Paradigmenwechsel: Statt Kunststoff setzt Decathlon auf Materialien auf Zellulosebasis. 95 Prozent des verwendeten Papiers sind mittlerweile FSC®- oder PEFC-zertifiziert, der Recyclinganteil liegt bei 71 Prozent. Bei Textilien etwa werden Etiketten direkt aufgenäht oder Papieranhänger verwendet, Kleidungsstücke mit Papierbändern statt Plastikstreifen gefaltet. Auch bei Schuhen werden Plastikverbindungen durch Papierlösungen ersetzt.
Ansätze in mehreren Produktkategorien
Die Reduktion betrifft nicht nur Textilien und Schuhe: Selbst Aerosolkappen auf Imprägniermitteln oder Fahrradpflegeprodukten werden zunehmend aus Papier gefertigt. Versandtaschen wurden teilweise durch Papiervarianten ersetzt. Dennoch bleibt die Suche nach Lösungen in Bereichen mit hohen Schutzanforderungen – etwa bei Textilien oder bei Palettierungen mit Schrumpffolie – herausfordernd.
Ganzheitliche Strategie zur Kreislaufwirtschaft
Decathlons Verpackungsstrategie basiert auf drei Säulen: Erstens wird jede Verpackung hinsichtlich ihrer Notwendigkeit und Materialmenge kritisch bewertet. Zweitens bevorzugt das Unternehmen Monomaterialien auf Zellulosebasis, die sich leichter recyceln lassen. Drittens arbeitet man aktiv an der Umstellung von Einweg- auf Mehrweglösungen, um langfristig Verpackungskreisläufe zu schließen.
Decathlon will seine Erfahrungen mit anderen Marktteilnehmern teilen und die Transformation der Branche mitgestalten. Der Einsatz der Verpackungsteams zeigt: Nachhaltige Innovation ist möglich, wenn Prozesse konsequent hinterfragt und neu gedacht werden.