Immer mehr Menschen in Deutschland erledigen ihre Steuererklärung auf digitalem Weg. Einer aktuellen Umfrage von Bitkom zufolge haben 65 Prozent derjenigen, die bereits eine Einkommensteuererklärung abgegeben haben, ihre letzte Erklärung rein elektronisch eingereicht – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 58 Prozent. Nur noch 20 Prozent nutzen Papierformulare, im Vorjahr waren es noch 25 Prozent.
Erstmals gaben mehr Menschen ihre Steuerdaten direkt über das Elster-Portal der Finanzämter ab (31 Prozent) als über kostenpflichtige Softwarelösungen für den PC oder Laptop (27 Prozent). Diese bieten in der Regel zusätzliche Hilfestellungen, wie etwa Plausibilitätsprüfungen. Smartphone-Apps wurden hingegen weniger genutzt als im Vorjahr: Nur noch 7 Prozent (2024: 9 Prozent) griffen zur mobilen Variante.
Ein weiteres Ergebnis der im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführten repräsentativen Befragung: 37 Prozent der Steuerpflichtigen sprechen sich dafür aus, die elektronische Abgabe zur Pflicht zu machen.
Vorausgefüllte Formulare und KI gewünscht
Die Mehrheit der Befragten wünscht sich zusätzliche Erleichterungen bei der Steuererklärung. Rund 51 Prozent möchten, dass das Finanzamt die Formulare auf Basis bereits vorliegender Daten vorausfüllt. Besonders groß ist der Wunsch in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen, wo sich sogar 62 Prozent eine solche Lösung vorstellen können. Ein entsprechendes Pilotprojekt läuft derzeit beim Finanzamt Kassel.
Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz trifft auf Offenheit: 27 Prozent aller Befragten und 38 Prozent der Jüngeren können sich vorstellen, dass eine KI künftig die Steuererklärung für sie übernimmt.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Steuerpflicht mit gemischten Gefühlen
Für viele ist die Steuererklärung nach wie vor eine lästige Pflicht. 63 Prozent geben an, sie bis zum letzten Moment aufzuschieben. Nur jeder Zehnte empfindet die Arbeit mit der Steuererklärung als positiv oder sogar unterhaltsam. Gleichzeitig zeigt die gestiegene Nutzung digitaler Wege, dass pragmatische Lösungen angenommen werden – vor allem, wenn sie einfach zu bedienen sind.


