Für Jugendliche in Deutschland gewinnt Nachhaltigkeit beim Online-Shopping zunehmend an Bedeutung. Besonders beim Kauf von Kleidung und Schuhen wird genau hingeschaut: Laut der aktuellen Postbank Jugend-Digitalstudie 2024 achten 72 Prozent der 16- bis 18-Jährigen regelmäßig oder zumindest gelegentlich auf Aspekte wie umweltfreundliche Produktion, klimaneutralen Versand und reduzierten Plastikverbrauch. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 67 Prozent.
Doch nicht nur bei Mode wächst das Interesse an ökologisch verantwortungsvollem Konsum. 66 Prozent der Jugendlichen berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien beim Kauf von Kosmetik- und Pflegeprodukten, während 61 Prozent dies bei Accessoires wie Taschen tun. Im Bereich der Unterhaltungselektronik zeigen 55 Prozent der Befragten zumindest manchmal ein ökologisches Bewusstsein. Besonders bei technischen Geräten wie Smartphones oder Spielkonsolen sind es vor allem die Jungen, die auf Nachhaltigkeit achten (64 Prozent), während dieser Anteil bei Mädchen mit 46 Prozent deutlich niedriger liegt.
Nachhaltigkeit verändert das Konsumverhalten
Ein wachsendes Umweltbewusstsein führt auch zu neuen Einkaufsgewohnheiten. Mehr als drei Viertel der Jugendlichen geben an, in den vergangenen sechs Monaten ihr Kaufverhalten bewusst angepasst zu haben. Der häufigste Schritt: Verzicht. 26 Prozent kaufen keine neuen Produkte, solange die alten noch funktionieren. Weitere 25 Prozent versuchen gezielt, Rücksendungen zu vermeiden, indem sie Bestellungen sorgfältiger planen. Sammelbestellungen, um den Versand ökologischer zu gestalten, sind für 24 Prozent mittlerweile Standard.
Ein Unterschied zeigt sich zwischen den Geschlechtern: Während 28 Prozent der Mädchen bewusst auf Neuanschaffungen verzichten, tun dies nur 24 Prozent der Jungen. Dafür sind Jungen häufiger bereit, sich bei zwei gleichwertigen Produkten für die nachhaltigere Alternative zu entscheiden (25 Prozent im Vergleich zu 19 Prozent bei Mädchen).
Ein neues Konsumbewusstsein
„Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass Jugendliche nicht nur von einer besseren Zukunft sprechen, sondern aktiv handeln“, erklärt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb bei der Postbank. Dies zeigt sich auch bei der Zahlungsbereitschaft: Viele Jugendliche sind bereit, mehr Geld für nachhaltige Produkte auszugeben.
Die Postbank Jugend-Digitalstudie wird seit 2019 jährlich durchgeführt und untersucht die Einstellungen der 16- bis 18-Jährigen zur Digitalisierung und zum Umgang mit Finanzen. Für die repräsentative Befragung im Jahr 2024 wurden 1.000 Jugendliche interviewt.