Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat ihre Forderungen für die bevorstehende Tarifrunde mit der Deutschen Post AG konkretisiert. Für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Studierenden soll es eine lineare Gehaltserhöhung um 7 Prozent sowie drei zusätzliche Urlaubstage geben. Mitglieder von ver.di sollen darüber hinaus einen weiteren Urlaubstag erhalten. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.
Der Beschluss wurde von der zuständigen Tarifkommission am 26. November 2024 in Berlin gefasst, nachdem ver.di zuvor eine breit angelegte Befragung unter den Beschäftigten der Deutschen Post durchgeführt hatte. Über 45.000 Mitglieder beteiligten sich zwischen dem 21. Oktober und dem 22. November an der Abstimmung, die eine klare Unterstützung für Lohnerhöhungen und mehr Freizeit zeigte.
Andrea Kocsis, stellvertretende Vorsitzende von ver.di und Verhandlungsführerin, betonte die Dringlichkeit der Forderungen: „Durch steigende Paketmengen und die hohen körperlichen Belastungen unserer Mitglieder sind zusätzliche Urlaubstage unabdingbar. Der Krankenstand liegt auf Rekordhöhe.“ Die Gewerkschaft kritisiert zudem, dass viele Beschäftigte mit ihren Einkommen unterhalb des deutschen Medianeinkommens liegen.
Auch die rund 19.000 Beamtinnen und Beamten der Deutschen Post sollen von den Verhandlungen profitieren. ver.di fordert, die sogenannte Postzulage fortzuschreiben, um die Gehaltsunterschiede zu anderen Bundesbeamten auszugleichen.
Mit der Kündigung der Entgelttabellen und Urlaubsregelungen zum 31. Dezember 2024 endet die Friedenspflicht. Die Tarifverhandlungen starten am 8. Januar 2025. Sollte keine Einigung erzielt werden, könnten Streiks folgen.