Der chinesische E-Commerce-Riese Temu hat mit seiner Expansion nach Südkorea eine hitzige Debatte ausgelöst. Im Rahmen des Onboardings fordert die Plattform von Händlern offenbar biometrische Daten wie Gesichtsfotos – ein Schritt, der Datenschutzbedenken hervorruft.
Temu, eine Tochtergesellschaft von PDD Holdings, gab im Februar 2025 bekannt, direkt in den südkoreanischen Online-Markt einzutreten. Seitdem rekrutiert das Unternehmen lokale Verkäufer. Dabei verlangt es zur Identitätsprüfung nicht nur Ausweisdokumente wie Reisepässe oder Führerscheine, sondern laut Pulse by Maeil Business News Korea auch Fotos der Händler, die mit einer Kamera aufgenommen wurden.
Zusätzlich soll Temu Namen, Geburtsdaten und Identifikationsnummern aus den eingereichten Dokumenten erfassen. Die Plattform argumentiert, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um Betrugsversuche zu verhindern und die Sicherheit von Kunden sowie Geschäftsprozessen zu gewährleisten.
Besondere Besorgnis weckt Temus Umgang mit den gesammelten Daten. Das Unternehmen bestätigte, dass es mit Drittanbietern zusammenarbeitet, um biometrische Merkmale zu analysieren und zu überprüfen, ob die eingereichten Gesichtsbilder mit den Ausweisdokumenten übereinstimmen.
Kritiker fürchten, dass diese Praxis das Risiko von Datenschutzverletzungen erhöht. Die Weitergabe sensibler Informationen an externe Partner könnte potenziell zu Datenlecks oder Missbrauch führen. Südkoreas Datenschutzbehörden beobachten die Situation genau und könnten regulatorische Maßnahmen ergreifen, falls Verstöße festgestellt werden.
Die zunehmende Nutzung biometrischer Daten durch internationale Unternehmen wird weltweit kritisch betrachtet. In Südkorea gelten strenge Datenschutzgesetze, die Unternehmen verpflichten, sensible persönliche Informationen sicher zu verwahren und nur mit ausdrücklicher Zustimmung zu verwenden. Es bleibt abzuwarten, ob Temu seine Anforderungen anpassen muss oder ob die Behörden einschreiten werden.