Amazon MGM Studios hat mehreren Medienberichten nach die kreative Kontrolle über das James-Bond-Franchise übernommen. Die langjährigen Produzenten Michael G. Wilson und Barbara Broccoli, die das Vermächtnis ihres Vaters Albert R. Broccoli fortführten, treten von der kreativen Leitung zurück. Sie bleiben jedoch über ein gemeinsames Joint Venture mit Amazon weiterhin Mitinhaber der Rechte.
Mit der Übernahme durch Amazon MGM Studios dürften sich die Pläne für das Franchise erheblich erweitern. Während Wilson und Broccoli bisher gegen Spin-offs oder Serienprojekte waren, könnte sich das nun ändern. Amazon, das MGM 2022 für 8,5 Milliarden Dollar erwarb, wird wahrscheinlich verstärkt auf Expansion setzen. Neben neuen Filmen könnten auch Serien oder weitere Ableger im Bond-Universum entstehen – ähnlich wie es Disney mit Marvel und Star Wars erfolgreich vorgemacht hat.
Laut Brancheninsidern war einer der Streitpunkte zwischen Broccoli und Amazon die Frage, in welche Richtung sich das Bond-Franchise entwickeln sollte. Während Amazon auf Modernisierung und mögliche Spin-offs drängte, wollte Broccoli an der klassischen Bond-Tradition festhalten – selbst bei der Wahl der Regisseure. Unter der neuen Führung könnten nun Filmemacher wie Christopher Nolan oder Quentin Tarantino ins Gespräch kommen, spekuliert das Branchenmagazin Deadline.
Wilson und Broccoli hatten die Bond-Filme über Jahrzehnte hinweg entscheidend geprägt. Der letzte Film unter ihrer kreativen Führung, Keine Zeit zu sterben (2021), markierte das Ende der Daniel-Craig-Ära und spielte trotz Pandemie 775 Millionen Dollar ein. Nun gibt es eine neue Richtung: Mit Amazon an der Spitze könnte James Bond in eine neue, umfangreichere Phase eintreten.
