Der diesjährige Prime Day von Amazon wird voraussichtlich zu einem neuen Umsatzrekord im US-amerikanischen Onlinehandel führen. Laut einer Prognose von Adobe, die dem Magazin Forbes vorliegt, dürften die Umsätze während der vier Aktionstage insgesamt umgerechnet 23,8 Milliarden Euro erreichen. Damit hätte sich das Format innerhalb weniger Jahre zu einem der umsatzstärksten Shopping-Events des Jahres entwickelt – und konkurriert bereits mit dem Black Friday.
Vier statt zwei Tage: Amazon verlängert die Rabattschlacht
Zum ersten Mal dehnt Amazon den Prime Day auf vier Tage aus. Vom 8. bis 11. Juli sollen nicht nur auf der eigenen Plattform, sondern auch bei zahlreichen konkurrierenden Onlinehändlern Sonderaktionen stattfinden. Laut Adobe entspricht das erwartete Umsatzvolumen etwa zwei Black Fridays. Zum Vergleich: Am Black Friday 2024 wurden in den USA 10,8 Milliarden Euro online umgesetzt.
Amazon unaufhaltsam
Mobile Commerce wird zum Treiber
Ein wesentlicher Faktor für das erwartete Wachstum: Mobile Shopping. Adobe rechnet damit, dass mehr als die Hälfte aller Käufe – rund 12,5 Milliarden Euro – über Smartphones oder Tablets getätigt werden. Gerade spontane Impulskäufe werden laut Analyse häufiger mobil abgeschlossen.
Rabatte in nahezu allen Kategorien
Die prognostizierten Rabatte bewegen sich auf dem Niveau des Vorjahres. Kleidung wird im Schnitt um 24 % günstiger angeboten, gefolgt von Elektronikartikeln (–22 %), Fernsehern (–17 %), Haushaltsgeräten (–16 %) und Spielwaren (–15 %). Auch Möbel, Computer und Sportartikel profitieren von Preisnachlässen zwischen 10 % und 14 %. Auch Amazon selbst stellt vorab die größten Schnäppchen vor.
AI-Shopping-Tools auf dem Vormarsch
Erstmals sollen KI-gestützte Einkaufsassistenten und Chatbots in größerem Umfang zum Einsatz kommen. Adobe erwartet ein Wachstum des AI-getriebenen Traffics um 3.200 % im Vergleich zum Vorjahr – ein Indiz dafür, dass Kunden zunehmend auf smarte Tools zur Produktrecherche und Schnäppchensuche setzen.
Influencer und Affiliate-Partner sorgen für Umsatz
Knapp 20 % der Umsätze sollen laut Adobe über Affiliate-Programme und Social-Media-Influencer generiert werden – ein Plus von 16,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Conversion-Rate von Influencer-Inhalten liegt dabei zehnmal höher als bei durchschnittlichen Social-Media-Beiträgen.
Prime Day als strategischer Kauftermin
Der Prime Day entwickelt sich zunehmend zum gezielt genutzten Kaufzeitpunkt. Viele Kunden warten laut Adobe mit dem Erwerb hochpreisiger Elektronik- oder Haushaltsgeräte bis zum Aktionszeitraum. Das schlägt sich auch in den Warenkörben nieder: Der Anteil teurer Produkte dürfte um 18 % steigen – ein klares Indiz für die wachsende Bedeutung des Prime Day als taktisches Konsumereignis.


