Augmented Reality (AR) erobert die Lebenswelten der Deutschen: Während 2023 noch 19 Prozent der Bevölkerung mindestens eine AR-Anwendung nutzten, sind es inzwischen 28 Prozent. Besonders junge Menschen treiben das Wachstum voran: 43 Prozent der 16- bis 29-Jährigen und 41 Prozent der 30- bis 49-Jährigen nutzen AR aktiv. Das geht aus einer Bitkom-Studie hervor, die 1.149 Personen ab 16 Jahren befragte.
Der Anwendungsbereich von AR wird heute von Kamerafiltern und Spielen dominiert. 15 Prozent der Deutschen nutzen etwa Filter auf Instagram oder TikTok, die virtuelle Elemente wie Brillen oder Tierohren einblenden. 13 Prozent spielen AR-basierte Spiele wie Pokémon Go oder Ingress. Abseits von Unterhaltung bleibt der Einsatz noch begrenzt: Lediglich 4 Prozent verwenden AR beim Online-Shopping oder in Museen. Noch seltener kommt AR bei Navigation, Messwerkzeugen oder der Erweiterung von Printmedien zum Einsatz.
Trotz der eingeschränkten Nutzung sehen viele Deutsche großes Potenzial in der Technologie. Rund 49 Prozent glauben, dass AR in zehn Jahren fester Bestandteil des Alltags sein wird. Besonders in Unternehmen hat AR bereits Einzug gehalten, etwa in der Fernwartung und bei Schulungen. Auch AR-Brillen könnten die private Nutzung revolutionieren: 46 Prozent der Deutschen zeigen sich aufgeschlossen, solche Brillen zu tragen, die digitale Inhalte ins Blickfeld projizieren.
Einblicke in die Zukunft der Technologie wird die Consumer Electronics Show (CES) liefern, die morgen in Las Vegas startet. Neben Unterhaltung stehen hier betriebliche Anwendungen und technologische Fortschritte wie smarte AR-Brillen im Mittelpunkt. Dr. Sebastian Klöß, Experte für Consumer Technology beim Bitkom, betont: „AR entwickelt sich immer mehr über den Entertainment-Bereich hinaus und wird durch neue Geräte wie alltagstaugliche AR-Brillen noch relevanter für Privatnutzer.“