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Mit einem neuen KI-Feature will eBay Deutschland den Verkauf ungenutzter Gegenstände vereinfachen. Statt umständlich Produktdetails einzugeben, genügt ein Foto. Die Plattform reagiert damit auf das große ungenutzte Potenzial im Pre-Loved-Markt – und plant weitere Innovationen.
Mehr als ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland sitzt laut einer aktuellen Civey-Umfrage für eBay auf ungenutzten Gegenständen im Wert von mehreren Hundert Euro. Dennoch bleibt dieses Potenzial oft ungenutzt – häufig, weil der Aufwand beim Einstellen als zu hoch empfunden wird. eBay Deutschland will genau hier ansetzen und hat ein neues KI-gestütztes Tool eingeführt, das den Verkaufsprozess erheblich vereinfacht.
Das neue Feature, das zunächst exklusiv in Deutschland ausgerollt wird, soll insbesondere Privatverkäufer entlasten. Ein Foto genügt: Die KI erkennt automatisch Produktdetails, ordnet sie passenden Kategorien zu und erstellt einen Vorschlag für das Verkaufsangebot. Ziel ist es, Hürden abzubauen und die Hemmschwelle zum Verkauf zu senken. eBay-Deutschland-Chefin Dr. Saskia Meier-Andrae sieht darin einen wichtigen Schritt, um die Nutzung des sogenannten Pre-Loved-Marktes weiter auszubauen.
Bereits seit zwei Jahren verzichtet eBay.de auf Gebühren für Privatverkäufe – ein Angebot, das intensiv genutzt wird. Das neue Tool soll diese Dynamik weiter fördern. „Wir wissen, dass viele Menschen ungenutzte Artikel besitzen, deren Wert sie unterschätzen oder deren Verkauf ihnen zu aufwendig erscheint“, erklärt Meier-Andrae. „Mit der neuen Technologie schaffen wir einen niederschwelligen Zugang.“
Nicht nur Privatverkäufer sollen profitieren. Auch für gewerbliche Händler hat eBay im März ein KI-Feature eingeführt, das das gleichzeitige Einstellen vieler Produkte automatisiert. Nach dem Upload von Fotos erstellt die KI passende Titel, Kategorien und Merkmale – ein Prozess, der früher viel Zeit beanspruchte.
Weltweit greifen bereits mehr als zehn Millionen Verkäufer auf generative KI-Funktionen von eBay zurück. Insgesamt wurden so über 100 Millionen Angebote erstellt – mit einem resultierenden Handelsvolumen in Milliardenhöhe. Die Plattform sieht darin ein strategisches Wachstumsfeld und entwickelt weitere KI-Funktionen für den globalen Rollout.
Angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten wächst das Interesse am Verkauf nicht mehr genutzter Gegenstände. Besonders Kleidung, Bücher, Elektronik und Musikmedien lagern oft ungenutzt in Haushalten. 24,9 Prozent der Befragten gaben an, Artikel im Wert von 200 bis 599 Euro zu besitzen, die sie verkaufen könnten, es bisher aber nicht tun. Bei weiteren 16,5 Prozent liegt der geschätzte Wert ungenutzter Gegenstände sogar über 1.000 Euro.
Vor allem junge Erwachsene unterschätzen den Wert ihres Besitzes. 44,1 Prozent der 18- bis 29-Jährigen wissen laut Umfrage nicht, wie viel ihre nicht genutzten Artikel wert sind. Gerade in dieser Zielgruppe sieht eBay Potenzial, durch einfache Tools wie das neue KI-Feature die Hürde zum Verkaufen zu senken.
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